Donnerstag 12. April 2012
Gestern Abend kam ich sehr spät in
Sydney an und wurde von Konrad abgeholt. Nachdem ich
ausgeschlafen habe, machte ich ein Rundgang durch die Wohnung. In den
nächsten 7 Wochen werden wir in einer 4 1/2 Zimmerwohnung in Darling
Point wohnen. Von unserem sehr grossen Balkon sehe ich aufs Wasser
und habe dort den Morgen mit Lesen verbracht. Zwischendurch musste
ich mal wieder die Waschmaschine betätigen, denn ich habe keine sauberen Kleider mehr.
Nun es ist ein komisches Gefühl zu
wissen, dass ich nun ein geregelten Tagesablauf habe, denn ich war nun
11 Wochen unterwegs und habe aus dem Rucksack gelebt. Genau heute vor
11 Wochen sind Konrad und ich ins Flugzeug gestiegen und nach
Australien geflogen. Ich durfte vier verschiedene Regionen von
Australien kennen lernen. Während meiner Reise traf ich viele
spannende Personen und verbrachte mit ihnen mehr oder weniger Zeit.
Ich bin froh darüber, dass mir Konrad
keine Steine in den Weg gelegt hat und mich alleine Reisen liess. Die
kurze Zeit mit ihm habe ich noch mehr genossen als sonst. Nach einer kurzen Reisezeit zu zweit durfte ich drei Wochen alleine in Tasmanien
verbringen. Hier sah ich sehr viel Natur und wanderte in einigen
Nationalparks herum.
Mit einem landschaftlichen Kulturschock
fing meine Zeit in Westaustralien an. In Tasmanien war alles so grün
und nun war alles trocken und braun. Nach dieser Erfahrung war ich
froh, dass ich Besuch von Konrad erhalten habe und wir etwas ans Meer
gefahren sind.
Als er zurück nach Sydney flog, wusste
ich, dass nun bald Sandra in Perth ankommen wird. Wir kannten uns zwar
nur von einem gemeinsamen Abendessen, wussten aber damals schon, dass es eine super Zeit werden kann. Wir haben einige gleiche Interessen
und so lernten wir uns während der Zeit an der Westküste immer
besser kennen. Es war sehr schade, dass die Zeit so schnell verging.
Zurück in Perth traf ich meinen Bruder
wieder, der nach seinem Arbeitseinsatz in Neuseeland für einige
Wochen noch nach Australien kam. Zusammen verbrachten wir die letzten
Tage im Südwesten von Australien. Auch wenn unsere Interessen nicht
immer übereinstimmten, war es eine tolle Zeit. Ich freue mich bereits
jetzt, ihn in zwei Wochen nochmals für ein paar Tage in Sydney zu sehen.
Nun, ab Montag werde ich in Bondi
Junction die Schulbank drücken und etwas Englisch lernen. Es
warten sicher spannende Begegnungen auf mich, aber für euch Leser
wird es langweilig sein, wenn ich nur immer von der Schule schreibe. Ich werde euch aber weiterhin auf dem Laufenden halten und einen Blogeintrag machen,
wenn ich etwas Spannendes erlebt habe.
Mittwoch 11. April 2012
Unser Morgen fing heute nass an.
Dominik stand gerade unter der Dusche und ich war in der Campingplatz
Küche, da sah ich dass die Rasenbewässerung lief. Super, wir standen
mit unserem Camper voll in der Schusslinie des Wassers und der
Innenraum wurde etwas nass. Wir zogen es vor unsere Sachen zu
verstauen und davon zu fahren. Unser Frühstück assen wir dann im
Park von Northam. Hier fuhren wir zum Touristeninformationsbüro und
wollten uns erkundigen, wo die angeblich längste Hängebrücke von
Australien ist. Wir sahen sie bereits beim hinfahren. Über die
Hängebrücke starteten wir unser Spaziergang um den Avon River. Hier
gibt es eine Kolonie mit weissen Schwänen, für Europäer nichts
ungewöhnliches, für Australien aber sehr ungewöhnlich, denn die
Schwäne sind hier normalerweise schwarz. Die Schwäne wurden von europäischen Siedlern mitgebracht und sind hier eine Attraktion.
Nach dem Mittag fuhr mich Dominik
zurück nach Perth und an den Flughafen. Dominik wird nun noch etwas
im Westen herumreisen und ich fliege nach Sydney um wieder einmal
Konrad zu sehen. 5 Wochen Trennung waren definitiv zu lange.
Sonntag 1. April 2012
Da zur Zeit über 20`000 Backpacker von
der Ostküste an die Westküste reisen, ist es sehr voll in den
Hostels. Da Sandra bei der Buchung für die nächste Nacht noch nicht
sicher war, ob sie noch weiter nach Süden reist, habe ich nur für
Dominik und mich gebucht. Dies hiess aber auch, erneut Zimmer zu
wechseln. Als wir unser Gepäck in einem Raum des Hostels
deponierten, traf Sandra einen ehemaligen Arbeitskollegen.
Kaum aus dem Hostel marschiert, fing es
bereit an etwas zu regnen. Nach dem Frühstück wurde es rasch besser
und wir liefen den Hügel hoch zum Kings Park. Wir spazierten im Park
herum und ich sah schwarz-rot gefiederte Kakadus. Danach liefen
wir zum DNA Tower und stiegen auf diesem Turm hinauf um die Aussicht
zu geniessen. Den Nachmittag verbrachten wir mit Busfahren und
wiedereinmal das Zimmer beziehen. Gegen Abend spazierten wir durch
Northbridge und sahen eine Kinoleinwand und viele Sitzkissen, auf
denen man einen Film schauen konnte. Wir schauten den Trickfilm
Planet 51. Als einige Regentropfen vom Himmel fielen, nahmen wir
unsere Säcke und setzten uns unter einen grossen Schirm. Nach dem
Film gingen wir noch ins Outback Jacks essen und genossen den letzten
Abend zusammen mit Sandra.
Samstag 31. März 2012
Nach einer sehr entspannenden Nacht
waren Sandra und ich richtig erholt. Dominik hatte trotz eines 8-Bett-Raumes besser geschlafen. Am Morgen besichtigen wir zwei verschiedene
Märkte in Freo. Bei beiden waren vor allem Souvenir und Ramsch zu
bestaunen. Gegen Mittag fuhren wir zurück nach Perth und legten uns
in einem Park in die Sonne, denn wir waren zu früh um unser Zimmer
zu beziehen.
Am Nachmittag gingen wir dann etwas
shoppen und genossen die Strassenkünstler in der Fussgängerzone.
Den restlichen Tag verbrachten wir mit Stadtbusfahren, es gibt drei
Routen, welche gratis sind. Wir sind zwei Routen abgefahren und haben uns
Perth so angeschaut.
Mittwoch 28. März 2012
Bereits am frühen Morgen fegten wir
unseren Camper, um möglichst alle Sandspuren zu vernichten. Danach
machten wir uns auf, um das Swan Valley zu erkunden. Ich war hier
bereits vor dreieinhalb Wochen und als ich Sandra davon erzählt hatte,
wollte sie sich ein eigenes Bild davon machen.
Also fuhren wir in Midland los um
zuerst das Nougat-Haus anzusehen. Dies kannte ich noch nicht, da ich
es verpasst hatte. Hier macht eine italienische Familie Nougat mit
diversen Zutaten wie Nüssen, Heidelbeeren, Cranberries, Schokolade
etc. Wir kauften etwas Nougat und gönnten uns eine richtige heisse Schokolade. Danach fuhren wir zu einen Honiglädeli,
hier wurde uns leider nicht viel geboten. Honig kaufen wollte ich
auch nicht, da ich kein Platz im Rucksack habe. Stattdessen schauten
wir uns die kleinen schottischen Hochlandrinder an.
Entlang der Strasse findet man
unzählige Cafés, Weingüter und einige Kunstgeschäfte. Wir machten
als nächstes halt beim Lavendel-Haus. Hier wird von Öl, Konfitüre,
Cremen, Kuchen bis zu Tee alles mit Lavendel gemacht und verkauft.
Ich testete einen Lavendeltee, welcher nicht schlecht war. Sandra
verzichtete darauf, da sie Lavendel nicht gerne riecht.
Nach dieser Erfrischung ging es zum
Schokoladenhaus. Hier wird selbst hergestellte Schokolade verkauft.
Einige der Pralinen haben an einer Ausstellung in Perth Goldstatus
erhalten. Wir testeten die Schokolade und stellten fest, dass diese
nicht schlecht schmeckt.
Danach fuhren wir die Strasse weiter
und hielten bei einem kleinen Park um diesen zu besichtigen. Einige
wenige Blüten sahen wir schon, aber für die Wildblumen sind wir nun
doch etwas zu früh dran. Da die Sonne wieder ihr Bestes gab, machten
wir beim Honighaus Halt. Hier schauten wir uns den Verkaufsstand an
und machten Pause. Wir stärkten uns mit Glace und einen Honig-Ingwerwasser. Einfach super lecker, was die hier aus Honig alles
herstellten. Mit einem kleinen Abstecher zum Swan River ging es zur
Autowaschanlage. Hier putze ich den Camper von aussen und Sandra
besorgte mit Hilfe eines freundlichen Angestellten das nötige
Wasser und die Erdbeerseife. Da ich zu langsam war, half mir der nette
Herr noch etwas und danach glänzte der Camper nur noch vor sich hin.
Mit sauberem Wagen fuhren wir zur Tankstelle, bei der wir zuerst den
Diesel nicht fanden und einen Verkehrsstau produzierten, wobei denn
gab es bereits vor uns. Auch hier fanden wir nette Australier welche uns
erklärten wo wir den Diesel finden werden und zum Dank liessen wir
sie vor uns rein fahren.
Nun, als wir alles erledigt haben,
fuhren wir zur Jugendherberge um unser Gepäck abzuladen. Kaum bei der Rezeption angekommen stand bereits Dominik (mein Bruder) hinter mir. Er hatte
heute viel Glück und fand ebenfalls ein freies Bett hier. Wie vor 4
Wochen ist Perth immer noch stark ausgebucht.
Wir fuhren danach mit unserem Camper
zur Vermietung um diesen zurück zu bringen. Nach kurzer Zeit
stellte sich heraus, das die Dame aus Deutschland kommt und wir
konnten unser Gespräch auf Deutsch führen. Sie erklärte uns, dass
Apollo bereits anderthalb Tage der Miete zurück erstattet habe, da wir ja
ein Problem mit dem ersten Wagen hatten. Dies reichte uns aber nicht,
denn laut telefonischer Auskunft sollten sie noch die Unterkunft, das
Taxi und das Spannset zahlen. Und wir erwarteten das sie mehr Tage
zurückerstatten, denn wir standen drei Nächte still. Die Dame
setzte sich für uns in Hauptcenter ein. Nun erhalten wir vier Tage
Miete zurück, drei Übernachtungen, die Taxifahrt und den neuen Reifen.
Das Spannset wird uns von der Vermietungsstelle zurück bezahlt. Mit
diesem Angebot konnten wir gut leben.
Zurück in Perth trafen wir uns mit
Dominik und planten die nächsten zwei Tage, wo wir Fremantle und
Rottnest Island besuchen wollen.