Awesome

von Konrad Bucheli
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Donnerstag 28. Juni 2012

Der Ausruf „awesome“ (Slang für grossartig) verbinde ich mit meiner ehemaligen australischen Mitbewohnerin Zoe, die ihn gerne in den Mund nahm. Wie ich jetzt weiss, machen das alle Australier so. Und ich muss sagen, Australien ist awesome!

Zuerst habe ich viel gesehen, auch dank meiner äusserst kompetenten, angeheirateten Reiseplanerin. Das Land und die Landschaft ist sehr vielseitig, und abgesehen von den Riesenstädten Melbourne und Sydney, fast menschenleer. Und riesig ist dieses Land. 5 Stunden hin und 4 Stunden zurück zu fliegen um Petra für ein verlängertes Wochenende zu sehen ist schon grenzwertig. Aber etwas lange Zeit hatten wir halt schon. Beeindruckt hat mich, dass man doch mal ab und an wilde Tiere sieht, viel mehr, als wir beide erwartet haben. Und so ein Hoppedihopp (mein Übername für Kängurus) ist halt doch ein ganz spezielles Tier.

Die Vögel müssen auch noch erwähnt werden, und zwar besonders deren Stimmorgan. Der schallend lachende Kookaburra ist vielen schon bekannt. Dann gibt es wahlweise auch die helle Glocke oder das nörgelnde Kind. Oder wie wärs mit einem einer-Frau-nachpfeifen-Pfeifen? Wir haben im Büro einen Alarmton, der besagt dass ein Ticket spezielle Aufmerksamkeit benötigt. Über Mittag stellten wir den laut, so dass wir es auch beim Essen im Garten hörten. Nur hatte so ein dummer Vogel diesen Alarmton drauf (entweder natürlich oder gelernt) und so kam es vor, dass wir vergebens nachschauen gingen. Irgendwann haben wir den Alarmton umgestellt. Oder dann unterwegs mit dem Camper auf dem Caravan Park, wo Hunde verboten sind. Auf dem Rückweg zum Camper hörte ich trotzdem ein Hund bellen. Beim Camper angekommen hörte ich den Hund auf dem Baum bellen. Bekanntlich können Hunde ja nicht klettern, aber in Nordaustralien gibt es ja noch eine bellende Eule!

Nun zu Sydney. Die Stadt wäre zwar ideal für Wassersport, nur konnte ich mich auch hier nicht dazu begeistern. Dafür nutzte ich die Gelegenheit und widmete mich wieder mehr dem Tango. Ein guter Lehrer (Federico) und eine Tanzpartnerin (Yin) war rasch gefunden. Ich musste wieder etwas reinkommen, da ich vorher nicht mehr sehr aktiv war. Aber Federico ist ein guter Lehrer und konnte immer exakt sagen, was man korrigieren muss und Yin zeigte mir die eine oder andere Milonga, wo wir das Ganze üben und anwenden konnten. Und so machte dies schon bald ziemlich viel Spass. Als dann auch Petra in Sydney war, kam sie auch mit an den Kurs. Vielleicht wird ja noch was mit uns zwei und Tango.

Und ja, da war noch die Arbeit. Etwa zur Hälfte machte ich meine normale Arbeit. Da wir im Team die Arbeit gut aufgeteilt hatten und ich unabhängig arbeiten konnte, ging dies trotz der Distanz ganz gut. Zwischendurch eine Videokonferenz sorgte, dass man sich nicht ganz aus den Augen verlor. Die andere Hälfte war Kundendienst. Deswegen war ich ja auch in Sydney. In Zürich macht dieser Teil der Arbeit etwa 20% aus. In Sydney decken wir aber zu viert die Nacht ab. Einer ist jeweils hauptsächlich für den Kundendienst zuständig, ein zweiter ist als Unterstützung eingeteilt, falls es genügend Arbeit gibt. Die anderen zwei arbeiten entweder normal oder haben frei. Auch am Wochenende musste jeweils einer die Stellung halten. Die Arbeitslast war ganz unterschiedlich. Telefone sind selten, höchstens wenn gerade mal was in Asien los war. Meist mussten wir noch aufräumen, was Zürich den Tag über nicht erledigen konnte. Meistens geht es darum, irgendwelche Änderungen an den Kundensystemen durchzuführen oder Probleme zu untersuchen. Da muss man manchmal auch anrufen und das Ganze live nach Fehlern suchen. Das Tolle war, dass wir in Sydney ein wild zusammengewürfeltes Team aus verschiedenen Bereichen waren. Man lernte hier die Arbeitskollegen besser kennen, mit denen man sonst eher weniger zu tun hat. Weitere Details bleiben aussen vor, denn es gilt das ungeschriebene Gesetz: was in Sydney passiert bleibt in Sydney.

Mal schauen, vielleicht ist es in zwei Jahren wieder soweit.

U-Bahn, Transrapid und co

von Petra Bucheli
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Mittwoch 27. Juni 2012

Am frühen Morgen packten wir ein letztes mal unser Gepäck. Nach einem feinem Frühstück ging es zu los. Wir liefen zum Trödler- und Antiquitätenmarkt, aber um 8.30 Uhr waren noch nicht viele Stände offen. Darum gingen zum naheliegenden Haustiermarkt. Hier wurden Vögel, Fische, Insekten, Hamster und vieles mehr zum Verkauf angeboten. Für Schweizer Verhältnisse grenzte der Markt an Tierquälerei. Die Tiere hatten in ihren Käfigen etc. kaum Platz. Nach diesem Erlebnis gingen wir zurück zum Trödlermarkt. Nun war etwas mehr Betrieb.

Danach wagten wir uns in die U-Bahn. Da alles auch auf englisch angeschrieben war, ging dies sehr gut. Nach dem Durchleuchten meiner Handtasche an der Sicherheitskontrolle durften wir bis zu unserem Ziel fahren. Von dort liefen wir bis zum Jade-Buddha-Tempel. In diesem buddhistischen Tempel waren einige Buddha- und sonstige Götterstatuen aufgestellt. Die wertvollsten Statuen waren ein 2 m grosser Buddha und ein liegender Buddha, jeweils aus einem einzigen Stück hellem Jadestein gemeisselt. Da es erst kurz vor Mittag war, liefen wir noch zum Jing-An-Tempel. Mitten in der Stadt lag dieser Tempel zwischen den Hochhäusern und Einkaufszentren. Auch hier waren einige Buddha- und Götterstatuen aufgestellt. Nur hatte es bei diesem Tempel weniger Touristen. Nach dem Mittagessen holten wir unser Gepäck und die Jugendherberge bestellte uns ein Taxi zur Maglev (Transrapid) Endstadion. Mit 300 km/h fuhren wir die 30 km zum Flughafen.

Beim Check-in erklärte uns die Dame, das wir zuerst in einen Nebenraum müssen, da etwas mit dem Gepäck nicht in Ordnung war. Nachdem wir das Racletteöfeli und das Spannset aus meinem Rucksack gezeigt hatten, war die Dame von der Security zufrieden. Nun sitzen wir im Flughafen beim Gate und warten auf unsere lange Heimreise.

Die Irrfahrt eines Taxifahrers in Schanghai

von Petra Bucheli
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Dienstag 26. Juni 2012

Ursprünglich wollten wir mit dem Zug von Kunshan bis nach Schanghai fahren. Caren erklärte uns aber das wir besser ein Taxi nehmen, da es ziemlich kompliziert wäre mit dem Zug.

Nach einem letzten Spaziergang in Kunshan wartete das Taxi. Nachdem die Rezeption dann die Adresse auf Chinesisch umgeschrieben hatte, ging es los. Schanghai erreichten wir ohne grössere Probleme. Auf einmal erklärte uns der Taxifahrer auf Chinesisch, dass wir da sind. Vor uns waren nur chinesische Kleinläden, aber kein Haus, in dem eine Jugendherberge auf dem 6. Stock liegen könnte. Wir versuchten ihm zu erklären das wir hier falsch sind. Wir suchten die Telefonnummer heraus und er rief an, um nach dem Weg zu fragen. Er fragte einige Taxifahrer und andere Menschen. Als er dann durch den Tunnel fuhr, welcher unter dem Fluss durchführt, erklärte mir Konrad, dass wir hier falsch sind. Denn Konrad war vor 10 Jahren bereits in Schanghai. Nachdem wir wieder durchs Tunnel zurück ins Zentrum gefahren sind, gab er auf. Wir waren auch froh, dass wir das Taxi wechseln konnten. Die Taxifahrerin sprach auch kein Englisch, um herauszufinden wo wir hin wollten, rief Konrad nochmals in der Jugendherberge an. Schlussendlich erreichten wir unser Ziel. In der Jugendherberge erhielten wir ein sehr schönes Zimmer mit Balkon.

Nach einer kurzen Pause ging es trotz Regen los. Auf dem Weg zum Stadtplanungsmuseum wurden wir von drei jungen Chinesen angesprochen, ob wir ein Foto von ihnen machen könnten. Natürlich war dies kein Problem, danach führten sie Small Talk mit uns. Sie hatten dann angeblich die Idee, dass wir doch mit ihnen zusammen ein Teehaus anschauen gehen könnten, denn das Museum würde um 16.00 Uhr schliessen. Wir bedankten uns für den Vorschlag, wollten aber trotzdem ins Museum. Konrad meinte es gehört zu Schanghai, dass Studenten versuchen Touristen zu einem Lokale oder Ausstellung abzuschleppen. Das Museum hatte bis 17.00 Uhr geöffnet und so konnten wir uns die Stadt wenigsten in Miniatur ansehen. Im Museum fand Konrad eine eher teure, dafür wasserfeste Stadtkarte in Englisch. Mit Hilfe der Karte konnten wir nun Schanghai zu Fuss erkunden. Auf dem Weg zur Altstadt sprachen uns wieder Studenten an. Konrad machte freundlich das Foto, ich lief bereits weiter und auch Konrad liess sich nicht in ein Gespräch verwickeln. In der chinesischen Altstadt spazierten wir über die Zick-Zack-Brücke. Von dort ging es weiter zum Bund, der Uferpromenade von Schanghai. Von hier sahen wir die vielen Kolonialbauten auf der einen Seite des Flusses und die neuen Hochhäuser auf der anderen Uferseite. Auch hier trafen wieder ein ominöses Dreiergrüppchen, aber ich schaute das Fräulein so grimmig an, dass sie Reissaus nahm. Wir wissen nun auch, warum Wolkenkratzer Wolkenkratzer heissen. Die wirklich grossen Trümmer verschwanden einfach in den Wolken. Unser Abendessen nahmen wir in einem kleinen Restaurant in einer Seitengasse ein. Wir bestellten nicht viel, aber wir bekamen so viel Reis, dass wir den übriggeblieben nun morgen als Frühstück geniessen dürfen.

Hochzeitstag

von Petra Bucheli
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Montag 25. Juni 2012

Genau vor einem Jahr erlebten wir unseren schönsten Tag. Nun erlebten wir unseren ersten Hochzeitstag mit lieben Menschen. Am Morgen spazierten wir noch etwas durch Wuzhen. Wir wollten uns noch etwas zu trinken kaufen, doch das stellte sich schwieriger an als das wir dachten. Mit Händen und Füssen sprachen wir mit der Dame bis wir schlussendlich ein kühles Getränk hatten.

Danach fuhren wir zum Tai-See. Auf einer kleinen Insel genossen wir ein feines Mittagessen. Wir waren froh, dass Caren mehrheitlich die Essensbestellungen machte. Am Tai-See machten wir kurz halt um auf einem Holzsteg zu spazieren. Zurück in Kunshan durften wir eine traditionelle Massage erleben. Zuerst genossen wir ein warmes Fussbad und dazu eine Nacken- und Armmassage. Danach ging es los, die Füsse wurden geknetet, gedrückt und ein paar Punkte schmerzten dann schon. Weiter ging es an die Beine bis hoch zum Gesäss und dann der Rücken. Es tat so richtig gut unsere verspannten Muskeln kneten zu lassen. Nach 100 Minuten waren wir erlöst und fühlten uns leicht wie eine Feder.

Direkt im Anschluss genossen wir ein letztes Essen mit Caren und ihrer Familie. Es gab Peking Ente und noch viel Feines mehr.

Altstadt von Wuzhen

von Petra Bucheli
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Sonntag 24. Juni 2012

Zusammen mit der Familie von Caren sind wir in die Wasserstadt Wuzhen gefahren. Bereits vor über 1300 Jahren wurde die Stadt gegründet. Sie liegt am Grossen Kanal welcher bis nach Beijing führt. Teile der Altstadt wurden traditionell renoviert und sind nun eine Touristenattraktion. Wir waren auch ein wenig Touristenattraktion, schliesslich verirren sich nur wenige Westler hierher.

Um zu unseren Zimmern zu kommen, ging es mit einer Holzfähre ans andere Ufer. Dort fanden wir uns in einer anderen Zeitepoche wieder. Konrad und ich erkundigten dieses Kleinvenedig auf eigene Faust und konnten viel über das Leben in China lernen. Wir liefen links der Wasserstrasse entlang zum Kanal und der Pagode und auf der anderen Seite wieder zurück. Manch kleine Gasse führte zu den Sehenswürdigkeiten wie Tempel, Gedenkstätten oder Werkstätte, wo altes Handwerk erklärt und gezeigt wurde. Und die chinesische Variante von Gondolieren hatte es hier auch. Nach einem gemeinsamen Abendessen schlenderten wir durch die Strassen zurück zum Hotel.