Die Irrfahrt eines Taxifahrers in Schanghai

von Petra Bucheli
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Dienstag 26. Juni 2012

Ursprünglich wollten wir mit dem Zug von Kunshan bis nach Schanghai fahren. Caren erklärte uns aber das wir besser ein Taxi nehmen, da es ziemlich kompliziert wäre mit dem Zug.

Nach einem letzten Spaziergang in Kunshan wartete das Taxi. Nachdem die Rezeption dann die Adresse auf Chinesisch umgeschrieben hatte, ging es los. Schanghai erreichten wir ohne grössere Probleme. Auf einmal erklärte uns der Taxifahrer auf Chinesisch, dass wir da sind. Vor uns waren nur chinesische Kleinläden, aber kein Haus, in dem eine Jugendherberge auf dem 6. Stock liegen könnte. Wir versuchten ihm zu erklären das wir hier falsch sind. Wir suchten die Telefonnummer heraus und er rief an, um nach dem Weg zu fragen. Er fragte einige Taxifahrer und andere Menschen. Als er dann durch den Tunnel fuhr, welcher unter dem Fluss durchführt, erklärte mir Konrad, dass wir hier falsch sind. Denn Konrad war vor 10 Jahren bereits in Schanghai. Nachdem wir wieder durchs Tunnel zurück ins Zentrum gefahren sind, gab er auf. Wir waren auch froh, dass wir das Taxi wechseln konnten. Die Taxifahrerin sprach auch kein Englisch, um herauszufinden wo wir hin wollten, rief Konrad nochmals in der Jugendherberge an. Schlussendlich erreichten wir unser Ziel. In der Jugendherberge erhielten wir ein sehr schönes Zimmer mit Balkon.

Nach einer kurzen Pause ging es trotz Regen los. Auf dem Weg zum Stadtplanungsmuseum wurden wir von drei jungen Chinesen angesprochen, ob wir ein Foto von ihnen machen könnten. Natürlich war dies kein Problem, danach führten sie Small Talk mit uns. Sie hatten dann angeblich die Idee, dass wir doch mit ihnen zusammen ein Teehaus anschauen gehen könnten, denn das Museum würde um 16.00 Uhr schliessen. Wir bedankten uns für den Vorschlag, wollten aber trotzdem ins Museum. Konrad meinte es gehört zu Schanghai, dass Studenten versuchen Touristen zu einem Lokale oder Ausstellung abzuschleppen. Das Museum hatte bis 17.00 Uhr geöffnet und so konnten wir uns die Stadt wenigsten in Miniatur ansehen. Im Museum fand Konrad eine eher teure, dafür wasserfeste Stadtkarte in Englisch. Mit Hilfe der Karte konnten wir nun Schanghai zu Fuss erkunden. Auf dem Weg zur Altstadt sprachen uns wieder Studenten an. Konrad machte freundlich das Foto, ich lief bereits weiter und auch Konrad liess sich nicht in ein Gespräch verwickeln. In der chinesischen Altstadt spazierten wir über die Zick-Zack-Brücke. Von dort ging es weiter zum Bund, der Uferpromenade von Schanghai. Von hier sahen wir die vielen Kolonialbauten auf der einen Seite des Flusses und die neuen Hochhäuser auf der anderen Uferseite. Auch hier trafen wieder ein ominöses Dreiergrüppchen, aber ich schaute das Fräulein so grimmig an, dass sie Reissaus nahm. Wir wissen nun auch, warum Wolkenkratzer Wolkenkratzer heissen. Die wirklich grossen Trümmer verschwanden einfach in den Wolken. Unser Abendessen nahmen wir in einem kleinen Restaurant in einer Seitengasse ein. Wir bestellten nicht viel, aber wir bekamen so viel Reis, dass wir den übriggeblieben nun morgen als Frühstück geniessen dürfen.