Dienstag 27. März 2012
Am Morgen wollte Sandra um 8.00 Uhr
noch ein Buch bei der Campingrezeption auswechseln, doch das Büro
war noch geschlossen. Wir überlegten, ob es sein kann das
Westaustralien die Zeit auf Winterzeit umgestellt hat, ohne das wir
es mitbekommen haben. Wir wussten von vergangenen
Australienaufenthalten, dass Zeitumstellungen in jedem Bundesstaat
anders gehandhabt werden. Nun bei der Tankstelle fragte ich nach und
fand heraus, dass Westaustralien keine Zeitumstellungen kennt. Beruhigt
fuhren wir zum Beekeepers Naturreservat, um den dortigen Salzsee
anzusehen. Das Salz schimmerte im Licht wie Schnee. Links und rechts
der Strasse waren riesige Salzflächen zu bewundern. Danach fuhren
wir mit wenigen Stopps zum Yanchep Nationalpark. Auf dem Weg dorthin
sahen wir einen Grasbaum, welcher acht Samenstangen produziert hat, das
haben wir bis jetzt noch nie gesehen.
Beim Yanchep Nationalpark buchten wir
zuerst eine Führung durch die Tropfsteinhöhle. Als wir zur Höhle
liefen sah ich auf dem Baum zwei Kookaburras (lachender Hans).
Nachdem wir denen etwas zugeschaut haben liefen wir zu der
Tropfsteinhöhle. Es war sehr spannend zu hören, wie sich diese
entwickelte. Wir durften sogar ein abgebrochenes Stück Gestein
anfassen. Es sieht aus wie Eis und leuchtet wenn es im Licht liegt,
fühlt sich aber wie Stein an. Nach der Besichtigung liefen wir zu
der Koalakolonie. Hier sahen wir einige Koalas schlafen. In den
gleichen Bäumen sahen wir sehr, sehr viele schwarz-weisse
Kakadus. Diese machten einen extrem grossen Krach und flogen immer
wieder umher. Da es bereits nach 15.00 Uhr war, wollten wir natürlich
noch Kängurus sehen. Hier im Park sollte es Western Grey Kängurus
haben. Da wir aber bei unserem Spaziergang keine sahen, wollte ich
nochmals zurück zu den Koalas. Eine gute Entscheidung, denn eines
der Tiere wanderte vom Baum hinunter um zu seinem Fressen zu kommen.
Wir schauten sehr lange diesem Schauspiel zu und mussten dann
entscheiden, was wir weiter machen sollen, denn immer noch waren
keine Kängurus zu sehen. Ich rief im Campingplatz von Midland an und reservierte einen Platz, denn bis hierhin wollten wir heute sowieso
noch fahren. Kaum hatte ich dies getan, hüpften die Kängurus
vorbei. Wir waren beide fasziniert von den Tieren, welche sich von
den Menschen nicht stören liessen. Danach fuhren wir bis nach
Midland um unsere letzte Nacht im Camper hier zu verbringen. Im Park
fanden wir nicht auf Anhieb unseren Stellplatz, denn wir sahen keine
Nummern. Ein freundlicher Herr erklärte uns, dass diese am
Strassenrand stehen, wie sich herausstellte stand sein Auto auf
unserem Platz. Wir stellten unseren Camper so auf das Feld, dass sein
Auto später noch daneben Platz fand. Am Abend fingen wir noch an
unser Hab und Gut zusammen zu packen.
Samstag 17. März 2012
Kurz vor Sonnenaufgang sind wir wach
geworden. Da ich denn Sonnenaufgang fotografieren wollte, durfte ich
laut Sandra nachher nicht mehr in den Wohnraum kommen. Schon von drinnen hörte
ich bereits die Fliegen herumschwirren und als ich draussen war
umzingelten mich einige der kleinen Biester. Nun habe auch ich
Sandras Warnung verstanden. Kurze Zeit später fuhren wir los und
genossen die Morgenstimmung um uns herum. Weit vor mir auf der
Strasse überquerte noch rasch ein Känguru die Strasse. Unser erstes
Ziel hiess Carnavon, scheint noch ein schönes Städtchen zu sein.
Leider war in der Hauptzone eine riesige Strassenbaustelle. Wir
genossen hier unser Frühstück und gingen kurz einkaufen und auftanken. Danach fuhren wir zu den Blowholes, wo uns eine sehr
schöne Küste erwartete. Die Blowholes schossen aber nur sehr kleine
Fontänen in die Höhe, da die Flut noch nicht stark war. Wir
entschlossen zurück an den Lake Macleod, einem Salzsee, zu
fahren. Danach fuhren wir kurz zurück zu den Blowholes, aber leider
sahen wir keine Fontänen mehr. Nach einem weiteren Tankstopp fuhren
wir nach Coral Bay. Auf der Fahrt dorthin sah ich komische Steine und
fragte Sandra ob es sich hier etwa um Termitenhügel handeln könnte.
Mit Sicherheitsabstand, da wir nicht wussten ob die Tiere angreifen,
machten wir einige Fotos davon. Auf der Weiterfahrt sahen wir von
weiten ein Emu die Strasse überqueren, zum Glück brauchten wir
keine Vollbremsung zu machen. In Coral Bay angekommen suchten wir
einen Campingplatz. Leider konnten wir heute keine
Schnorchelausrüstung mehr mieten. So müssen wir bis morgen warten
um das Meer unsicher machen zu können. Kurz vor Sonnenuntergang erfrischten
wir uns mit einem Bad im Meer. Für den Sonnenuntergang stand ich am
Ufer und Sandra versuchte sich im Wasser.
Beim Abendessen bekamen wir noch eine
Show geboten, irgendein witziger Deutscher, zog sich kurz mal aus
und rannte aus der Küche. Dies habe ich kaum mitbekommen, da es
hinter meinem Rücken stattfand. Sandra hatte dagegen einen VIP-Platz.
Montag 12. März 2012
Heute standen wir früh auf, denn die Garage für die Camper-Reparatur öffnete um 8 Uhr. Kurz nach 8 Uhr waren
wir dann dort. Wir waren gar nicht überrascht, dass die von nichts
wussten. Also erklärten wir unser Problem und das Apollo sie
kontaktieren hätte sollen. Steve machte dann mal so eine Bemerkung im
Stile von "schon wieder ein Apollo". Auf meine Nachfrage, ob sie viele
Apollos reparieren müssen, erzählte er mir dass dies völlig normal
sei bei Campers. Steve rief dann auch beim Büro von Apollo an und
erklärte ihnen, dass es nicht ein Selbstverschulden von uns sei.
Nun kurz nach 10 Uhr ging unsere Reise
endlich weiter. In Northhamptom holten wir unser Frühstück nach und
besichtigten den Ort. Interessant war vor allem eine katholische Kirche und
das alte Klostergebäude. Die Kirche wurde vom gleichen Architekten
entworfen, wie die Kathedrale in Geraldton. Gewisse Aspekte sind
gleich wie bei der Kathedrale, zum Beispiel wurden die gleichen
Baumaterialien gewählt. Da die Türe verschlossen war, dachten wir,
dass wir die Kirche nicht von innen besichtigen können. Wir fragten
in der Informationen nach und diese sandten uns zur Schule
hinter der Kirche. Dort fanden wir eine nette Dame, welche uns
die Türe aufmachte. Danach sahen wir uns noch das ehemalige
Klostergebäude an, welches heute als Hostel genutzt wird.
Danach fuhren wir zum kleinen Küstenort
Horrocks, viel zu sehen gab es hier nicht und wir entschieden uns weiter
zu fahren. Eine Naturstrasse brachte uns zur Hauptstrasse, welche
nach Port Gregory geht. Als wir wieder auf der Hauptstrasse fuhren,
hatte Sandra auf einmal ein Problem mit der Kupplung und konnte nicht
mehr richtig schalten. Also fuhren wir im dritten Gang nach Port Gregory. Wir wollten nun nach Kalbarri weiterfahren und dann weiterschauen. Am Wegrand befand sich ein Salzsee, welcher noch wenig Wasser
enthielt. Das Wasser war rosa und roch nicht sehr gut. Um auf
die Hauptstrasse zu gelangen fuhren wir 500 Meter auf einer
Naturstrasse. Am Ende dieser Strasse konnte Sandra nicht mehr
anfahren. Kaum hatten wir den Pannenblinker an und die Motorhaube
offen, hielt bereits ein Farmer an. Er versuchte den Camper zu
starten und stellte fest, dass die Kupplung defekt sei.
Freundlicherweise rief er bei Apollo an, um ihnen das Problem zu
schildern. Nachdem wir zugesichert haben, genügend Wasser dabei zu
haben, verliess er uns. Er hinterliess uns seine Natelnummer und
erklärte, dass wir gerne bei ihm auf der Farm warten können. Da wir
nach dem ersten Telefongespräch mit Apollo dachten, wir werden in einer
Stunde Hilfe haben, blieben wir im Schatten des Campers sitzen. In den
nächsten dreieinhalb Stunden folgten viele Gespräche zwischen uns und
Apollo, Apollo und der Roadside Assistance, sowie zwischen Roadside
Assistance und uns. Von Apollo waren wir sehr enttäuscht, da sie uns
immer wieder leere Versprechen machten und uns nicht über den Stand
der Lage informierten. Die Roadside Assistance informierte uns
regelmässig über den aktuellen Stand. Vor allem David, welcher im Büro von
Geraldton sass, tat sein Bestes um uns schnellst möglich aus dieser
Lage zu befreien. Um 16 Uhr wurden unser Fahrzeug auf den
Abschleppwagen gezogen und wir von den mühsamen Fliegen befreit. Greg
fuhr uns zurück nach Geraldton und lud das Fahrzeug auf dem
Campingplatz ab. Ursprünglich sollten wir auf einen anderen
Campingplatz, aber die von der Roadside Assistance riefen bei Apollo
an und erklärten, dass dieser zu gefährlich sei für zwei Frauen.
Trotz dem ganzen Stress gab es noch
spannende Erlebnisse. Die Australier sind sehr hilfsbereit. Ein Auto hielt an und erklärte uns, dass wir auf
einer Zubringerstrasse kampieren. Wir erklärten dann einmal kurz
unsere Sachlage und damit war es getan. Wir fanden sogar einen Baum,
an dem Muscheln wachsen und wir wissen nun, dass in Australien auch
am Schatten Sonnenbrandgefahr herrscht
Als Tagesabschluss genossen wir erneut
einen sehr schönen Sonnenuntergang. Wie es weiter geht wissen wir
zur Zeit noch nicht. Wir werden morgen um 7.45 Uhr abgeholt und zu
einer Garage gefahren.