Sydney Royal Easter Show

von Petra Bucheli
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Freitag 13. April 2012

Um aufs Ausstellungsgelände zu kommen gibt es viele Möglichkeiten, wir wählten das Schiff. Vorbei am Opernhaus und unter der Harbour Bridge durch ging es zur Homebush Bay. Von hier machten wir einen Spaziergang zum Olympia Park. Wir waren gespannt was uns erwartete, denn ich stellte mir vor, dass es sich hier um die australische Variante der OLMA ( Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung in St. Gallen) handelt. Irgendwie hatte ich Recht und doch nicht. Denn die Easter Show ist um einiges grösser als die OLMA. Zuerst liefen wir über den Jahrmarkt für Kinder. Hier gab es einige Bahnen, welche nur für Kinder gemacht sind. Ein am Boden markierter Weg führte uns durch einige Hallen. Da wir gegen Ende der Ausstellungswoche dort waren, waren nicht mehr alle Tiere hier. In den ersten Hallen sahen wir vor allem Schweine, Ziegen, Schafe und Alpacas. Alle Tiere, die hier sind, werden beurteilt und so hiess es immer wieder einmal Champion oder 1./2./3. Platz. Weiter ging es zu den Pferdestallungen. Pferde werden hier am meisten ausgestellt. Danach gingen wir in den Kuhstall und ich fand sogar die Rasse hier, welche meine Eltern züchten. Ich war sehr erstaunt, dass hier Brown Swiss gezüchtet werden. Wir konnten einige Nutztiere sehen und ich fand es super, dass es in einer Halle einen grossen Streichelzoo gab, denn so wissen die Kinder wenigstens wie die Tiere aussehen. Unser Weg führte uns zur Hundehalle. Einige Besitzer rückten gerade mit Kamm und Föhn bewaffnet ihren Lieblingen zu Leibe. Auch die Besitzer stylten sich auf: es standen doch immer wieder Damen in Kostüm. Ich hörte ja das es solche Wettbewerbe gibt, aber ich musste einfach feststellen, das hier alles beurteilt wird. Das es noch skurriler kommen wird, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Um nicht alles aufzuzählen hier einige Beispiele: Es gab Kuchen und Torten, welche Preise gewonnen haben, Strickwaren und Bilder wurden beurteilt, einzelne Blumen rangiert und ausgestellt. Dass Geflügel aller Art ausgestellt und natürlich beurteilt wurde, war da nicht weiter verwunderlich, jedoch der Preis für die schönsten Eier. Ich glaube es gab hier nichts, was sich nicht in Ranglisten wiederfand. Total fanden an der Ausstellung 12'500 Wettbewerbe statt. Es finden auch Wettbewerbe in Schafschären, Holzhacken, Holzsägen, Axt werfen und sicher noch vieles mehr statt. Wir sahen beim Axtwerfen zu. Dabei muss eine Axt auf eine Zielscheibe geworfen werden. Die Teilnehmer stammten aus Australien und Neuseeland. Was auch sehr typisch für die Easter Show ist sind sogenannte Showbags. Hier handelt es sich um Plastiksäcke welche gefüllt mit Süssem, Spielsachen, Fanartikel etc. gekauft werden können. Wir sahen sehr viele, welche solche Plastiksäcke gekauft haben.

Am Abend genossen wir eine super Show in der Commonwealth Bank Arena. Dies war das Hauptstadion an der Olympiade. Es war spannend zu sehen dass der Tartanbelag der Sprintwettbewerbe einfach rausgerissen wurde, da dieser nicht mehr gebraucht wurde.

Zuerst schauten wir der Meisterschaftsbegegnung im Rodeo zu, hier kämpften die Teams der Bundesstaaten New South Wales und Queensland gegeneinander um Punkte. Immer 3 Teilnehmer aus jedem Bundesstaat traten gegeneinander an. Der erste Wettbewerb war ein wildes Pferd ohne Sattel zu reiten. Da musste der Reiter sich eine gewisse Zeit auf dem Pferd halten, sonst gibt es keine Punkte. Ist die Zeit abgelaufen, wird die Haltung benotet. Beim zweiten Wettbewerb musste ein Jungbulle auf den Rücken gedreht werden. Dazu wurden zwei davon gleichzeitig ins Gehege gelassen und diejenige, der zuerst von seinem Pferd den Bullen erwischt, abspringt und ihn runterdrückt, hat gewonnen. Für die Cowgirls war der Lady Wettbewerb. Hier mussten sie möglichst schnell einen Parcours reiten. Nummer 4 war Reiten auf einem wilden Pferd mit Sattel und zum Schluss kam die Königsdisziplin: das Bullenreiten. Hier blieben nur zwei Cowboys über die Zeit auf dem Tier. Da die Bullen anschliessen nicht immer freiwillig die Arena verliessen, versuchten zwei Cowboys auf dem Pferd sie zu scheuchen und zwei zu Fuss sie zu locken. Wenn dies nichts brachte, liess man Kühe rein um den Bullen anzulocken. Ich fand es sehr spannend ein Rodeo live zu sehen. Danach sahen wir die Reitshow "RAS Stockmens' Ride". Mit australischen Fahnen bestückt ritt die Gruppe eine Synchronshow zu welcher die Polizeimusik den Ton angab. Da die Aufführung im Halbdunkeln und mit kleine Lämpchen am Mantel stattfand, sah es sehr schön aus. Als nächstes sahen wir eine Freestyle Motocross Show, es war interessant zu sehen wie die mit ihren Motorräder und sogar mit einem Quad durch die Luft flogen. Zwischen den einzelnen Vorführungen gaben australische Bands und Sänger ihr Bestes. Als krönenden Abschluss wurde eine 15 Minuten langes „Pyromusical“, eine grosse Feuerwerk- und Feuershow gezeigt, welche musikalisch von ein Didgeridoo und einem Schlagzeug umrahmt wurde. Es wirkte sehr magisch auf mich.