Freitag 23. März 2012
Bereits bei Sonnenaufgang war ich wach.
Als ich nach draussen ging sah ich ein kleiner Regenbogen und genoss
dazu noch den Sonnenaufgang. Sandra war kurz nach mir bereits auch
wach geworden, so gingen wir heute früh los. Wir wanderten zum
Fortescue Falls, ein etwas kleinerer Wasserfall als gestern. Dafür
stiegen wir in der Nähe die Steine hoch und genossen ihn von allen
Seiten. Danach liefen wir auf gut gut Glück einen nicht
ausschilderten Wanderweg und wie sich etwas später erwies, war es
der richtige Weg. Wir landeten beim Fern Pool, einen kleinen
Wasserbecken mit Wasserfall. Hier genossen wir ein erfrischendes
Morgenbad und schwammen eine Runde. Hier konnte ich ein Geräusch
nicht zuordnen und schaute in die Bäume. Als ich die Fledermäuse
hängen sah, wusste ich woher das Geräusch herkommt. Zurück beim
Ausgangspunkt unserer Wanderung, entschieden wir uns noch zu zwei
Aussichtspunkten zu laufen. Auf dem Weg sahen wir immer wieder
Heuschrecken davon fliegen. Unser Ziel erreichten wir nach etwas mehr
als 30 Minuten. Von Cirular Pool Lookout sah man ein weiteres
Wasserloch, es lag tief unten in der Schlucht und einige Personen
waren hier bereits am Schwimmen. Zurück mussten wir auf dem gleichen
Weg und waren etwas schneller, da wir weniger Fotostopps machen. Hier
konnten wir noch eine Spinne beobachten, die versuchte vor uns zu
flüchten. Dies war unsere letzte Wanderung im Nationalpark und wir
entschieden uns nun wieder nach Süden zu fahren.
Unsere Mittagspause und Tankstopp
machten wir bei einem Road House. Hier ging es geschäftig zu und her,
wir konnten einige Road Trains (Lastwagen mit mehreren Anhängern)
sehen.
Während unsere ungefähr 600 km langen
Fahrstrecke sahen wir einige Tiere die Strasse kreuzen. Am Anfang war
es ein Dingo, danach folgten zwei grosse Eidechsen und einige Rinder.
Auf der Strecke kamen immer wieder Lastwagen mit Überbreite
entgegen, ihr Ladung war unterschiedlich und reichte von grossen Pneus bis
hin zu Häusern. Umso mehr wir fuhren, umso mehr Wasserlöcher waren
am Strassenrand. Irgendwann konnten wir nicht anders und hielten an
um diese zu fotografieren.
Es war bereits nach 17 Uhr als wir
Meekatharra erreichten, hier fanden wir ein Plätzchen auf dem
Campingplatz um zu übernachten. Am Abend wurde es dann rasch kühler
und wir waren froh um eine Jacke. Zur Zeit sind die Temperaturen deutlich
angenehmer geworden und morgens und abends ist es bereits sehr
frisch.
Donnerstag 22. März 2012
Kurz nach dem Aufstehen hörten wir
bereits wieder einige Papageienkinder. Sandra hatte zusätzlich noch
Ibise gesichtet und so suchten wir die Vögel um sie zu
fotografieren. Nachher gings zum
Besucherzentrum des Karijini Nationalparks. Dort angekommen
erkundigten wir uns über die Strassenzustände. Anscheinend sind die
Naturstrassen bereits seit einiger Zeit wieder offen.
Wenn man im Nationalpark ist, sieht man
zuerst rote Felsen, welche teilweise grün bewachsen sind. Im
Park fanden wir einzelne gelbe und violette Blümchen, leider sind wir für die Wildblumen noch zu früh hier. Um die
wirkliche Schönheit des Parks zu sehen, fuhren wir zuerst zum Joffre
Falls. Zuerst genossen wir den Ausblick auf den Wasserfall von oben und nahmen danach den Weg nach unten in Angriff. Nach halber
Strecke legte ich meine Wanderstöcke zu einem Felsen, denn ab hier
mussten wir etwas klettern. Während unserer Wanderung sahen wir
immer wieder Eidechsen, rote und blaue Libellen, ein Tausendfüssler,
viele Vögel, Frösche und Ameisen. Eine Eidechse und ein Vogel
brachten mich sogar zum erstarren, denn ich meinte es könnte eine
Schlange sein. Im Flussbett angekommen mussten wir noch einige Meter
durch Oberschenkel hohes Wasser gehen. Dabei wurden unsere Hosen
etwas nass, Sandra musste sogar schauen, dass sie nicht noch ihr Natel
zum Schwimmen bringt. Erst hier war die wirkliche Höhe des
Wasserfalls ersichtlich. Beim Aufstieg kamen wir dann noch etwas ins Schwitzen. Zurück beim Camper fuhren wir weiter zum Knox Lookout.
Von hier hatten wir einen extrem weiten Blick auf den Nationalpark
und in die tiefen Schluchten.
Sehr tiefe Schluchten konnten wir beim
Junction Pool und beim Oxer Lookout bestaunen. Unser letzter
Aussichtspunkt heute war Punurrunha (Mount
Bruce). Hier konnten wir die zwei höchsten Punkte in Westaustralien
anschauen.
Danach fuhren wir zum Dales Zeltplatz
um eine Nacht in der wilden Natur zu geniessen. Wir scheiterten beim Versuch den
Zeltplatzgrill wie auch den Campinggrill zu starten!
Deshalb gab es nur Salat und kaltes Poulet. Dafür durften wir den
Sonnenuntergang geniessen und sassen draussen bis es zu dunkel wurde.
Mittwoch 21. März 2012
Bereits sehr früh am Morgen wurde ich
von den Papageien geweckt. Diese machten bereits kurz nach 3 Uhr einen riesigen Krach. Zwischendurch schlief ich nochmals ein,
aber es war nicht wirklich erholsam. Um 5.45 Uhr klingelte dann
bereits der Wecker, denn ein langer Tag stand vor uns. Wir genossen
noch die Morgenstimmung und fuhren dann kurz nach Sonnenaufgang los.
Unser erster Halt machten wir bei einem
Termitenhügel, zu dem eine Hinweistafel wies. Hier konnten wir den
Bau aus der Nähe bestaunen. Danach fuhren wir weiter und mussten
schauen, dass keine Schafe unter die Räder kamen, denn diese grasten
am Wegrand. Unsere Fahrt war auch noch von Emus und einigen Kühen
begleitet. Mit einigen Fotostopps fuhren wir durch das Outback. Ich
stellte fest, dass Australien nicht wirkliche flach ist.
Wir fuhren nämlich durch eine wunderschöne Hügellandschaft. Die Gegend wurde immer grüner und sah durch die Gelb- und Rottöne
sehr interessant aus. Da letztes Wochenende ein Zyklon die Gegend
heimsuchte, gab es viel Regen. Die letzten 70 km vor Tom Price fuhren
wir auf einer Naturstrasse. Nach gut 50 km änderte sich schlagartig
der Ton unseres Fahrzeuges. Als wir ausstiegen sahen wir unser
Problem: der Pneu am linken Hinterrad war total kaputt. Also suchten wir unser
Ersatzrad und stellten uns schon mal auf eine Wartepause ein, denn
wir hatten keinen Telefonempfang. Kaum standen wir, fuhren bereits zwei freundliche Australier vorbei und hielten. Sie halfen uns das Rad zu
wechseln und wir waren sehr dankbar dafür. Wie sich herausstellte
waren sie gerade dabei die Strassen auf Zyklonschäden zu
kontrollieren. Mit dem Ersatzrad fuhren wir nach Tom Price und
suchten dort den Mechaniker auf. Dieser erklärte uns, dass ein neuer Pneu 300 Dollar kosten würde oder er könnte schauen ob er ein
Occassion hat. Wir riefen zuerst bei Apollo an und diese verlangte,
dass wir einen neuen Pneu nehmen, welchen wir bezahlen müssen. Sandra
erklärte, dass wir ja auch nicht einen neuen Pneu auf dem Camper hatten. Die Antwort war wie immer: er Wagen sei auf Schäden kontrolliert
worden. Den Spruch kennen wir leider zu gut. Als dann Apollo mit dem
Mechaniker sprach, verlangte dieser, dass Apollo zahlen muss. Mal
schauen was nun noch auf uns zukommen wird, aber zuerst geniessen wir
unsere Ferien.
Beim Abendessen Kochen sprachen wir mit
einer Australierin, welche uns erzählte, dass die Naturstrassen im
Karijini Nationalpark alle gesperrt sind. Die Hauptstrasse ist geteert und
befahrbar, wir sollten uns doch morgen beim Besucherzentrum über die
Strassenzustände informieren. Nun, das werden wir tun, denn wir
hoffen doch noch etwas vom Nationalpark sehen zu können. Sie
erzählte ebenfalls, dass die Papageien so einen Krach machen weil sie die
Jungtiere füttern, und dies rund um die Uhr. Ich hoffe
nun dass dies nicht mehr neben unserem Camper passiert.