Samstag 23. Juni 2012
Am Morgen wurden wir von Caren abgeholt und fuhren nach Suzhou, einer Grossstadt mit 4 Millionen Einwohner und Partnerstadt von Konstanz. Mit etwas Mühe fanden wir dann auch die Zufahrt zum Bahnhof und trafen dort David, ein Freund von Caren. Zusammen besichtigten wir den „Humble Admisistrator's Garden“. Dass dieser chinesische Lustgarten nicht sehr bescheiden ist, besagt schon dass er Weltkulturerbe und einer der vier wichtigsten Gärten in China ist. Ursprünglich wurde der Garten während der Ming Dynastie um 1509 von einem kaiserlichen Beamten nach dessen Pensionierung erbaut und ist 5.2 ha gross. Es ist ein chinesischer Garten, dass heisst er besteht aus künstlichen Bergen und Teichen, soll aber möglichst natürlich aussehen. Und überall hat es Pavillons, um den Garten auch geniessen zu können.
Die nächste Sehenswürdigkeit war der Tiger Hill, eine ehemalige Königsstätte, die mit einer tausendjährigen, leicht schräg stehenden Pagode gekrönt ist. Ansonsten ist es auch ein schöner Park mit vielen Pavillons. Spektakulär ist die Bonsai-Sammlung mit weit über hundert Exemplaren.
Unser letzter Stopp war der Jinji See. Hier ist das moderne Suzhou zu Hause. Eine schöne, zwei Kilometer lange Promenade führt am See entlang. Die Sicht auf die Stadt ist wegen dem schlechten Wetter nicht so gut. Gegenüber meinem letzten Besuch vor zehn Jahren hat sich etwas markant geändert. Damals zählte ich ein Hochhaus, was sehr wohltuend war im Vergleich zu Schanghai mit seinem Wolkenkratzerwald. Heute hat auch Suzhou viele Hochhäuser, aber auch doppelt so viel Einwohner wie damals.
Anschliessend fuhren wir zurück nach Kunshan und genossen ein wunderbares chinesisches Abendessen. Carens Schwester ist heute von Taiwan eingetroffen und ist beim Abendessen auch mit dabei.
Freitag 22. Juni 2012
Heute morgen hatten wir keine Zeit mehr
um Hong Kong weiter zu erkunden. Wir nahmen die Rolltreppen um bis
zur Zugstation zu gelangen. Am Flughafen hatten wir mehr Zeit als
gedacht, denn unser Flug startete verspätet. Nach einem sehr
holprigen Flug erreichten wir Schanghai. Um einreisen zu dürfen
benötigten wir für China ein Visum, welches wir uns in Sydney haben
ausstellen lassen.
Wir wurden bereits von Caren und ihren
Kindern erwartet. Als Caren uns sah lief sie uns entgegen. Vor ihr
lief ein Mann, der uns auf Deutsch ansprach und uns nach unserem
Namen fragte. Wir waren so perplex, dass wir gar nichts sagten.
Caren, die direkt hinter im war, schaute ihn fragend an. Er merkte
dann schnell, dass wir nicht ihm zugewunken haben.
Caren wohnt in Kunshan. Die Stadt liegt
eine Stunden ausserhalb von Schanghai. Als ich im Auto sass, dachte
ich mir: „Irgend etwas stimmt hier nicht“. Ich merkte rasch, dass
in China auf der rechten Seite gefahren wird. Ich bin mir aber noch
an den Linksverkehr von Australien gewöhnt. Wir sahen Menschen,
welche auf der Autobahn Autostopp machen und welche, die Essen am
Strassenrand verkauften. In der Stadt selbst gibt es einige
Motorfahrräder und die Fahrer benötigen hier keine Helme.
Caren hat für uns bereits ein Hotel
gebucht und brachte uns dorthin. Nach dem Zimmerbezug gingen wir mit
ihrer Familie essen. Sie erklärte uns, dass es dort ein einfaches
Essen gäbe. Unser Menü bestand aber aus viel mehr. Es gab frisch
gepressten Apfelsaft, Suppe, ein Teller mit Garnelen, Salat, Fleisch
nach Wahl und Pudding mit Tee. Also alles andere als ein einfaches
Essen.
Donnerstag 21. Juni 2012
Wir erwachten früh morgens, da unsere
Körper noch an die australischen Zeit gewöhnt sind. Als erstes
liefen wir Treppen hoch, um danach mit dem Mid-Levels Escalators zu
fahren. Hierbei handelt es sich um das grösste System von
überdachten Rolltreppen im Freien. Zahlreiche zusammenhängende
Rolltreppen verbinden den Western District mit dem Central District.
Am Morgen fährt die Rolltreppe runter und am Nachmittag dann rauf.
So können viele Leute einfacher zur Arbeit und danach nach Hause
gehen. Die Mid-Levels Escalators sind 800 m lang und überwinden eine
Steigung von 135 m. Bereits beim Hochgehen kamen wir ins Schwitzen,
da es bereits am Morgen schwül war. Mit den Rolltreppen ging es dann
runter zum Fährenhafen. Hier kauften wir uns ein Tourbus Ticket und
fuhren mit dem Bus durch die Stadt. Beim Man Mo Tempel verliessen wir
den Bus und schauten ihn uns an. Dann warteten wir nicht auf den Bus,
sondern gingen zu Fuss zurück zum Fährenhafen. Hier nahmen wir
einen Bus, welcher nach Aberdeen fuhr. Im Hafen von Aberdeen machten
wir eine Sampan Boottour. Es gibt immer noch 600 Hausboote trotz
aller behördlichen Bemühungen, die Leute ans Land zu bringen. Als
wir durch den Hafen fuhren, sahen wir auch sehr viele
Krabbenfischerschiffe, den im Juni und Juli ist es verboten zu
fischen. Der Hafen ist von Hochhäusern umgeben und es kann
vorkommen, dass es im Hochhaus ein Luftloch hat. So kann der Drache,
welcher auf dem Berg wohnt, hindurch sehen.
Zurück im Zentrum fuhren wir mit der
Fähre nach aufs Festland nach Kowloon. Hier spazierten wir der
Uferpromenade entlang und genossen den Blick auf Hong Kong. Auch hier
war es möglich mit dem gleichen Ticket eine Stadtrundfahrt zu
machen. Wir schlenderten dafür durch den Ladys Markt und schauten
uns die vielen Stände in der Strasse an. Unser nächstes Ziel war
der Tin Hau Tempel. Leider war er schon geschlossen. Hier sollte aber
auch der Temple Street Nachtmarkt sein. Als wir ins kleine Restaurant
gingen um etwas zu essen, waren die Strasse noch fast leer. Als wir
mit dem Abendessen fertig waren, wurden die Marktstände aufgebaut
oder sie warteten schon auf Kundschaft. Im Nachtmarkt kann alles
Mögliche gekauft werden. Direkt neben dem Tempel hatten viele
Wahrsager ihre Stände aufgebaut. Wir liefen durch den Markt zurück
zum Fährenhafen.
Da es bereits nach 20.00 Uhr war, sahen
wir leider nur noch die letzten Takte der Symphony of Lights. Das ist
laut Guiness-Buch der Rekorde die weltweit grösste regelmässig
stattfindende Licht- und Klangshow. Die Beleuchtung von 44 Hochhäuser
von Hong Kong und Kowloon setzen den Hafen in Szene.
Mittwoch 20. Juni 2012
Zum Abschluss unseres
Australienaufenthaltes wurde bei Konrad eine Abtastung auf
Flüssigkeit gemacht! Zum Glück besitzt Konrad keinen Flachmann.
Bei frostigen Temperatur stiegen wir
ins Flugzeug. Nach 9 Stunden erreichten wir Hong Kong.
Der Flughafen von Hong Kong ist sehr
gross und wir mussten viel laufen. Am Ende einer Rolltreppe stand
eine Wärmebildkamera und sobald diese angibt, dass ein Körper zu
warm ist, wird mit dem Fiebermesser nachgemessen.
Nach langem Anstehen bei der Einreise
wurde unser Pass gestempelt und wir dürfen nun 90 Tage in Hong Kong
bleiben.
Mit dem Zug fuhren wir von der Insel,
auf welcher der Flughafen liegt, zur Insel Hong Kong.
Unser Hotel fanden wir sehr schnell,
denn es liegt direkt im Zentrum. Als ich die Zimmertüre aufmachte,
wurde mir bewusst, warum das Hotel Mini Hotel heisst. Nicht das Hotel
ist klein, sondern das Zimmer. Aber es ist perfekt und äusserst
funktional eingerichtet.
Am frühen Abend wollten wir auf den
Peak gehen. Wir waren nicht die einzigen, welche mit dem „Tram“
auf den Hügel fahren wollten. Eine Drahtseilbahn geht steil hoch und
die Bergstation liegt auf 400 m.ü.M. Zu oberst ist ein riesige
Touristenfalle mit vielen Läden. Als wir in die Bahn stiegen, war
bereits eine schwarze Wolke zu sehen und als wir oben ankamen war es
bereits bedeckt. Nebelschwaden zogen vorbei und es war subtropisch.
Durch das schlechte Wetter war die Sicht auf die Stadt eingeschränkt.
Aber die Lichter der Hochhäuser im Zentrum konnten wir dennoch sehen.
Beim der Rückfahrt erlebten wir, wie
die Menschen fast panikartig die Bahn bestiegen, um an einen
Sitzplatz zu kommen. Wir waren zu höflich und drängelten nicht,
aber da waren wir auch die einzigen.
Dienstag 19. Juni
Am Morgen reinigten wir zuerst den
Camper. Danach ging es los Richtung Darwin. Wir wollten noch zu
verschiedenen Billabongs fahren, leider waren die Wanderwege aber
jeweils zu. Beim Fogg Damm hatten wir dann mehr Glück. Wir machten
zwei Wanderungen durch das Naturschutzgebiet. Begleitet wurden wir
von einigen Schmetterlingen und Vögeln. Nachdem wir die letzten
Lebensmittel verspeist hatten wollte Konrad noch auf dem Damm zu
einem Vogelbeobachtungsturm spazieren. Da es aber gerade Mittagszeit
war, fand ich diese Idee nicht sehr gut, denn es war in der Sonne
sehr warm. Als wir dann mit dem Camper über den Damm fuhren, sahen
wir, dass der Fussgängerweg gesperrt war, da hier Krokodile
gesichtet wurden. So genossen wir die unzähligen Wasservögel von
der Aussichtsplattform aus.
In Darwin fuhren wir zu Apollo um zu
fragen, wo es in der Nähe eine Autowaschmöglichkeit gab. Uns wurde
darauf erklärt, dass wir unseren Camper nur reinigen müssen wenn er
sehr stark verschmutzt sei. Da er nicht voll Dreck war ging dann
alles sehr schnell.
Ein netter Taxifahrer fuhr uns zum
Flughafen. Bei 35 Grad stiegen wir ins Flugzeug und bei kühlen 4
Grad verliessen wir das Flugzeug in Melbourne. Unser Motel kannten
wir bereits von unserer Anreise und so waren wir schnell wieder in
der Wärme.