Sonntag 1. April 2012
Da zur Zeit über 20`000 Backpacker von
der Ostküste an die Westküste reisen, ist es sehr voll in den
Hostels. Da Sandra bei der Buchung für die nächste Nacht noch nicht
sicher war, ob sie noch weiter nach Süden reist, habe ich nur für
Dominik und mich gebucht. Dies hiess aber auch, erneut Zimmer zu
wechseln. Als wir unser Gepäck in einem Raum des Hostels
deponierten, traf Sandra einen ehemaligen Arbeitskollegen.
Kaum aus dem Hostel marschiert, fing es
bereit an etwas zu regnen. Nach dem Frühstück wurde es rasch besser
und wir liefen den Hügel hoch zum Kings Park. Wir spazierten im Park
herum und ich sah schwarz-rot gefiederte Kakadus. Danach liefen
wir zum DNA Tower und stiegen auf diesem Turm hinauf um die Aussicht
zu geniessen. Den Nachmittag verbrachten wir mit Busfahren und
wiedereinmal das Zimmer beziehen. Gegen Abend spazierten wir durch
Northbridge und sahen eine Kinoleinwand und viele Sitzkissen, auf
denen man einen Film schauen konnte. Wir schauten den Trickfilm
Planet 51. Als einige Regentropfen vom Himmel fielen, nahmen wir
unsere Säcke und setzten uns unter einen grossen Schirm. Nach dem
Film gingen wir noch ins Outback Jacks essen und genossen den letzten
Abend zusammen mit Sandra.
Samstag 31. März 2012
Nach einer sehr entspannenden Nacht
waren Sandra und ich richtig erholt. Dominik hatte trotz eines 8-Bett-Raumes besser geschlafen. Am Morgen besichtigen wir zwei verschiedene
Märkte in Freo. Bei beiden waren vor allem Souvenir und Ramsch zu
bestaunen. Gegen Mittag fuhren wir zurück nach Perth und legten uns
in einem Park in die Sonne, denn wir waren zu früh um unser Zimmer
zu beziehen.
Am Nachmittag gingen wir dann etwas
shoppen und genossen die Strassenkünstler in der Fussgängerzone.
Den restlichen Tag verbrachten wir mit Stadtbusfahren, es gibt drei
Routen, welche gratis sind. Wir sind zwei Routen abgefahren und haben uns
Perth so angeschaut.
Freitag 30. März 2012
Sandra und ich hatten eine sehr
schlechte Nacht. Eine der Damen im Zimmer schnarchte so laut wie eine
Motorsäge. Wir schliefen sehr schlecht und Sandra brach bereits
nach Mitternacht mit der Bettdecke bewaffnet den Weg zum
Aufenthaltsraum an. Da es da aber noch Leute am Fernseh schauen waren, kehrte
sie zurück ins Zimmer. Am Morgen war der Entschluss sehr rasch gefasst, ein anderes
Zimmer zu wollen. Zuerst hiess es an der Rezeption, dass
dies nicht gehe, da sie ausgebucht seien. Mit Nachdruck brachten wir die Dame zum Nachschauen, ob es nicht doch eine andere Möglichkeit gab. Und schau an,
es war noch ein Zimmer mit Doppelbett frei. Dies buchten wir sofort,
denn noch eine Nacht wollten wir nicht im diesem Zimmer verbringen.
Nach einem Frühstück ging es los zum
Hafen. Diesen erreichten wir auf die letzte Minute und bekamen gerade
noch Platz auf der Fähre. Nach 30 Minuten erreichten wir Rottnest
Island, eine Insel die 4 km breit und 11 km lang ist. Hier entschieden
wir uns für den Transportbus, welcher jede Stunde quer durch die
Insel fährt. Nach einer ersten Runde, entschieden wir uns etwas zu
wandern. Wir liefen der Küste entlang und genossen die Felsen, den
Sand und das viele Grün in der Landschaft. Um 13.00 Uhr nahmen wir
an einer Quokka Tour teil und sahen das erste mal diese herzigen
Tiere. Quokkas sind ca. 20 cm gross und sind wie die Kängurus
Beuteltiere. Nach dieser Tour sahen wir überall die kleinen Tiere,
so dass Dominik irgendwann meinte, wir hätten jetzt sicher genug Fotos
von den Tieren. Wir fuhren mit dem Bus noch etwas weiter und liefen
dann zum Leuchtturm. Um zurück zum Hafen zu kommen, nahmen wir den
letzten Bus und warteten dort fast 2 Stunden, bis die letzte Fähre
zurück fuhr.
In Freo angekommen, gingen wir kurz ins
Hostel zurück. Danach ging es direkt zum Gefängnis. Hier machten
wir eine Nachttour und hörten einige gruslige Geschichten über den
Ort. Kaum vorstellbar war, das diese Gefängnis erst 1991 geschlossen
wurde und nur einige Monate später konnten die ersten Touristen den
Ort besichtigen. Es ist bedenklich, dass vor 20 Jahren noch kaum vorstellbare Verhältnisse geherrscht haben.
Donnerstag 29. März 2012
Nach einem gemeinsamen Frühstück
machten wir uns auf nach Fremantle. Von den Einheimischen wird
Fremantle kurz Freo genannt. Mit dem Zug waren wir nach 30 Minuten am
Ziel. Hier brachten wir unser Gepäck zu einem Backpacker, welcher bis
vor kurzem noch als Jugendherberge galt. Nach einem kurzen
Augenschein war mir klar, dass dies nicht das sauberste Haus war. Aber
für zwei Nächte wird es gehen.
Freo hat sehr viel alte Häuser aus der viktorianischen Zeit. Ohne ein Ziel liefen wir durch das Städtchen
und schauten uns um. Wir gingen kurz zum alten Gefängnis und
schauten uns die Ausstellung an. Eine Tour wollten wir heute noch
keine machen. Am späteren Nachmittag liefen wir am Ufer entlang zum
Hafen. An der Hafeneinfahrt steht auf beiden Seiten je ein
Leuchtturm. Wir beobachten wie zwei Schleppschiffe den Hafen verliessen
und Dominik meinte, dass sie ein Schiff in den Hafen begleiten werden.
Da dies aber etwas dauern kann, liefen wir noch weiter und konnte
später sehen, wie ein Kriegsschiff in den Hafen gezogen wurde.
Freo hat einen grossen Hafen, in welchem Container transportiert
verschifft werden. Als die Sonne langsam am Untergehen war, wurde es
immer frischer und wir waren froh um lange Kleider. An der
Uferpromenade genossen wir Fish and Chips und die
Abendstimmung.
Mittwoch 28. März 2012
Bereits am frühen Morgen fegten wir
unseren Camper, um möglichst alle Sandspuren zu vernichten. Danach
machten wir uns auf, um das Swan Valley zu erkunden. Ich war hier
bereits vor dreieinhalb Wochen und als ich Sandra davon erzählt hatte,
wollte sie sich ein eigenes Bild davon machen.
Also fuhren wir in Midland los um
zuerst das Nougat-Haus anzusehen. Dies kannte ich noch nicht, da ich
es verpasst hatte. Hier macht eine italienische Familie Nougat mit
diversen Zutaten wie Nüssen, Heidelbeeren, Cranberries, Schokolade
etc. Wir kauften etwas Nougat und gönnten uns eine richtige heisse Schokolade. Danach fuhren wir zu einen Honiglädeli,
hier wurde uns leider nicht viel geboten. Honig kaufen wollte ich
auch nicht, da ich kein Platz im Rucksack habe. Stattdessen schauten
wir uns die kleinen schottischen Hochlandrinder an.
Entlang der Strasse findet man
unzählige Cafés, Weingüter und einige Kunstgeschäfte. Wir machten
als nächstes halt beim Lavendel-Haus. Hier wird von Öl, Konfitüre,
Cremen, Kuchen bis zu Tee alles mit Lavendel gemacht und verkauft.
Ich testete einen Lavendeltee, welcher nicht schlecht war. Sandra
verzichtete darauf, da sie Lavendel nicht gerne riecht.
Nach dieser Erfrischung ging es zum
Schokoladenhaus. Hier wird selbst hergestellte Schokolade verkauft.
Einige der Pralinen haben an einer Ausstellung in Perth Goldstatus
erhalten. Wir testeten die Schokolade und stellten fest, dass diese
nicht schlecht schmeckt.
Danach fuhren wir die Strasse weiter
und hielten bei einem kleinen Park um diesen zu besichtigen. Einige
wenige Blüten sahen wir schon, aber für die Wildblumen sind wir nun
doch etwas zu früh dran. Da die Sonne wieder ihr Bestes gab, machten
wir beim Honighaus Halt. Hier schauten wir uns den Verkaufsstand an
und machten Pause. Wir stärkten uns mit Glace und einen Honig-Ingwerwasser. Einfach super lecker, was die hier aus Honig alles
herstellten. Mit einem kleinen Abstecher zum Swan River ging es zur
Autowaschanlage. Hier putze ich den Camper von aussen und Sandra
besorgte mit Hilfe eines freundlichen Angestellten das nötige
Wasser und die Erdbeerseife. Da ich zu langsam war, half mir der nette
Herr noch etwas und danach glänzte der Camper nur noch vor sich hin.
Mit sauberem Wagen fuhren wir zur Tankstelle, bei der wir zuerst den
Diesel nicht fanden und einen Verkehrsstau produzierten, wobei denn
gab es bereits vor uns. Auch hier fanden wir nette Australier welche uns
erklärten wo wir den Diesel finden werden und zum Dank liessen wir
sie vor uns rein fahren.
Nun, als wir alles erledigt haben,
fuhren wir zur Jugendherberge um unser Gepäck abzuladen. Kaum bei der Rezeption angekommen stand bereits Dominik (mein Bruder) hinter mir. Er hatte
heute viel Glück und fand ebenfalls ein freies Bett hier. Wie vor 4
Wochen ist Perth immer noch stark ausgebucht.
Wir fuhren danach mit unserem Camper
zur Vermietung um diesen zurück zu bringen. Nach kurzer Zeit
stellte sich heraus, das die Dame aus Deutschland kommt und wir
konnten unser Gespräch auf Deutsch führen. Sie erklärte uns, dass
Apollo bereits anderthalb Tage der Miete zurück erstattet habe, da wir ja
ein Problem mit dem ersten Wagen hatten. Dies reichte uns aber nicht,
denn laut telefonischer Auskunft sollten sie noch die Unterkunft, das
Taxi und das Spannset zahlen. Und wir erwarteten das sie mehr Tage
zurückerstatten, denn wir standen drei Nächte still. Die Dame
setzte sich für uns in Hauptcenter ein. Nun erhalten wir vier Tage
Miete zurück, drei Übernachtungen, die Taxifahrt und den neuen Reifen.
Das Spannset wird uns von der Vermietungsstelle zurück bezahlt. Mit
diesem Angebot konnten wir gut leben.
Zurück in Perth trafen wir uns mit
Dominik und planten die nächsten zwei Tage, wo wir Fremantle und
Rottnest Island besuchen wollen.