Rockingham

von Petra Bucheli
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Freitag 2. März 2012

Wir haben Perth schnell hinter uns gelassen und sind auf der Autobahn Richtung Süden gefahren. Wir wollten irgendwo ans Meer. Durch grosse Industrieanlagen fuhren wir nach Rockingham. Kurz vor der Stadt machten wir halt und genossen einen Spaziergang am Meer. Von hier aus sah man ein Getreideterminal, wo Getreide in Schiffe gepumpt wird. In Rockingham ging unser Weg rasch einmal ins Informationsbüro um herauszufinden, welche Übernachtungsmöglichkeiten wir haben. Uns wurde eine Liste mit Möglichkeiten gegeben und erklärt, dass es schwierig sein könnte etwas zu finden. Denn die Westaustralierer geniessen ein verlängertes Wochenende, Labour Day sei Dank. Zuerst gingen wir zu einem nahegelegenen Motel und fragten da leider ohne Erfolg an. Danach riefen wir bei diversen Orten an und hörten immer wieder, leider haben wir keinen Platz mehr. Dann beim ersten Bed&Breakfast, welches wir angerufen haben, fanden wir eine Unterkunft. Mit der Gewissheit, ein Bett in Rockingham zu haben, fuhren wir zur Schiffsanlegestelle von Pinguin Island. Hier buchten wir eine Tour, welche wir morgen machen werden. Mehr dazu möchte ich noch nicht verraten.

Da es erst früher Nachmittag war, liefen wir um den Lake Richmond. Ich dachte es sehe noch weit aus, aber nach 40 Minuten waren wir bereits rundherum gelaufen. Am See sahen wir sehr viele Pelikane und einige davon auch in der Luft. An diesem See konnten wir noch Thromboliten besichtigen. Hier handelt es sich um Algen und Bakterien, die zusammen einen Art Stein wachsen lassen (living rocks). An einer Stelle am Ufer standen viele Informationstafeln über die Landschaft und wie sie entstanden ist. Auch wurden die verschiedenen Tiere erklärt, welche hier leben. Ich stellte fest das die Schlangen hier bis zu 2 m lang werden können.

Als wir unsere Sachen ins B&B brachten sahen wir noch die gleichen weissen Papageien die mir schon gestern aufgefallen sind. Ich war erstaunt dass sie ihre Kopffedern wie Kakadus aufstellen konnten. Um den Sonnenuntergang zu beobachten fuhren wir zum Peron Point. Leider waren Wolken vor der Sonne und wir dachten, dass es nichts wird. Jedoch kurz bevor die Sonne hinterm Meer unterging, hatte es ein Loch in den Wolken und wir konnten trotzdem einen schönen Sonnenuntergang beobachten.

Landschaftlicher Kulturschock

von Petra Bucheli
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Donnerstag 1. März 2012

Mit dem grossen Rucksack am Rücken und dem kleinen vorne lief ich 30 Minuten durch die Stadt. Ich ging zur Autovermietung das Auto holen. Kurz danach montierte ich mein Navigationsgerät und fand so ohne Probleme den Weg aus der Stadt. Eigentlich hatte ich heute kein Ziel und so fuhr ich einfach mal Richtung Armadale. Verwöhnt von dem vielen Grün auf Tasmanien, sah ich nun vor allem Trockenheit und rostrote Erde. Bis ich in Armadale war, fand ich nichts was mich zu einer Pause eingeladen hätte. In Armadale angekommen ging ich zuerst einkaufen. Danach fuhr ich zur Besucherinformation um herauszufinden, was ich mir in der Region anschauen kann. Mit dem Tipp, dass es beim Churchman Brook Dam noch schön ist, fuhr ich zu diesem Stausee. Da spazierte ich etwas. Danach fuhr ich noch etwas in der Gegend herum und entschied mich dann zurück nach Armadale zu fahren. Hier spazierte ich im Park und da es mir hier gefiel, verbrachte ich da den Nachmittag mit Lesen. Zwischendurch beobachtete ich die Enten im Teich, die Ibise, die weisse Papageien und ein paar rosa/graue Papageien. Von den Papageien hatte es sehr viele und es war spannend sie bei ihren kleinen Raufereien zu beobachten. Um 17.30 Uhr fuhr ich in die Nähe des Flughafen, denn um 23.00 Uhr kommt Konrad hier an und wir werden in einem Hotel in der Nähe übernachten. Ich muss mich erst daran gewöhnen, dass es im Westen bereits kurz nach 19.00 Uhr dunkel ist. Dafür kann ich die Sterne beobachten.

Port Arthur und seine Geschichte

von Petra Bucheli
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Freitag 24. Februar 2012

Pünktlich um 8.30 Uhr betrat ich die Zeitmaschine, diese brachte mich ins Jahr 1830. Tasmanien wurde noch Van Diemens Land genannt und in Port Arthur wurden Holzfällerlager erbaut, in welcher Strafgefangene arbeiten mussten. Ab 1833 wurden Wiederholungstäter aus ganz Australien hierher gebracht.

Um 1840 herum lebten über 2000 Strafgefangene, Soldaten und zivile Angestellte in Port Arthur. Nachdem 1853 der Transport von Strafgefangenen nach Van Diemens Land beendet wurde, wurden vor allem Strafgefangene mit psychischen und physischen Krankheiten hier her gebracht. 1877 wurde das Straflager geschlossen und viele der Gebäude abgebaut oder durch Buschfeuer zerstört. Einige Häuser wurden verkauft und es entwickelte sich eine kleine Stadt Namens Carnarvon. Erzählungen aus erster Hand führte dazu, das ab 1920 Touristen kamen um sich die Ruinen anzuschauen. In der Region wurden Hotels und Geschäfte aufgebaut und der Platz wurde wieder zu Port Arthur umbenannt. Ende April 1996 wurde dem historischen Ort ein weiteres tragisches Kapitel hinzugefügt. Ein Amokläufer erschoss 35 Personen und 19 weitere wurden verletzt. Neben der Ruine, in der das Massaker stattfand, steht wassergefüllter Quader.

Nun ich begutachtete das Areal ausführlich und es ist sehr imposant zu sehen, was damals alles gemacht wurde. Nachdem ich alle Gebäude angesehen hatte, fuhr ich Richtung Remarkable Cave. Laut zwei Strassenkarten sollte hier eine Naturstrasse hinführen, die Strasse war aber bis am Schluss geteert. Nun was lerne ich daraus: glaube nicht was dir eine Strassenkarte weiss machen will! Ich lief zu den Höhlen runter und konnte sehen wie etwas Wasser hin und her gespült wurde. Es war wunderschön, auch wenn gerade Ebbe war.

Weiter ging es zu White Beach. Hier machte ich einen langen Spaziergang am Strand entlang und genoss das türkisfarbene Wasser.

Da ich noch nicht genug von der tasmanischen Geschichte hatte, besuchte ich noch die Coal Mines. Hier mussten die Strafgefangenen Kohle abbauen und auch da gab es Ruinen zum besichtigen. Auf dem Weg zu den Minen sah ich einen alten Kollegen: einen schwarz-gelben Vogel. Wie ich später erfuhr ist dies ein Kakadu. Konrad und ich haben diesen bereits im Wilson Promotory Nationalpark gesehen. Mein weiter Weg führt mich nach Taranna, hier steht der erste Tierpark in Australien, welche den Tasmanischen Teufel den Menschen näher brachte. Als ich den Park erreichte, wurden gerade die einheimischen Vögel vorgestellt. Kurze Zeit später wurden die Eastern Quolls (Östliche Beutelmarder) gefüttert. Die Eastern Quolls sehen aus wie Katzen, sind aber Verwandte des Tasmanischen Teufels. Es war witzig zuzusehen wie schnell sie ihr verstecktes Essen fanden. Bis zur Fütterung der Tasmanischen Teufel verging noch etwas Zeit und ich schaute sie mir genauer an. Im Park gab es auch Kängurus und Wallabies, diese besuchte ich aber nicht, schliesslich sehe ich diese lieber in der Natur. Die Fütterung der Tasmanischen Teufel ist eine raue Sache, sie kriegen Fleisch und reissen sich richtig um ihr Fressen. Daher auch ihr Name.

Historisches Richmond und Tamar Peninsula

von Petra Bucheli
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Donnerstag 23. Februar 2012

Als ich am Morgen meinen Wohnwagenschlüssel abgab, entschuldigte sich die Dame an der Rezeption dafür, dass sie mich vergessen hat im Buchungsplan einzutragen. Nun geht meine Reise weiter Richtung Süden. In Richmond habe ich Halt gemacht, den hier gab es einiges anzuschauen. Ich besuchte St. John, dies ist die älteste noch benütze katholische Kirche von Australien. Direkt unter der Kirche steht die älteste Brücke von Australien. Diese wurde von 1823 bis 1825 von den Sträflingen gebaut wurde. In Richmond steht auch das älteste Gefängnis von Australien. Die Gebäude des Gefängnis habe ich mir ebenfalls angeschaut. Ich würde in einer so kleinen Zelle Platzangst bekommen. Nachdem ich mich in Sorell wieder einmal mit Lebensmittel und Benzin fürs Auto eingedeckt habe ging es weiter. Bei Dunalley musste ich anhalten da die Brücke für ein Schiff auf die Seite gedreht wurde. Danach fuhr ich zu den Tessellated Pavement. Hier hat das Meersalz die Steine gespaltet und es sind Steinplatten entstanden. Weiter ging es zum Naturfelstor Tamar Arch. Von hier aus wanderte ich zu Devil Kitchen, welches zerklüftete Felsformationen sind. Hier wanderte ich der Strasse entlang und sah eine riesige Echse. Zurück beim Parkplatz fuhr ich zu Port Arthur und besuchte die Ruinen des Zuchthauses. Das Gelände ist hier sehr gross und es sind 30 historische Gebäude zu besichtigen. Ich fing mit einer kurzen Bootsfahrt zur Isle of the Dead führte. Noch auf dem Meer fing es an zu regnen und es ging ein starker Wind. Da es bereit späterer Nachmittag war entschied ich mich zur Unterkunft zu fahren. Der Eintritt zum Gelände ist zwei Tage gültig und so werde ich morgen dorthin zurück kehren. Am Abend beobachtete ich Papageien beim Nüsse knacke, das sah ziemlich lustig aus. Mit einem kurzen Spaziergang am Strand beendete ich mein Tagesprogramm.

Mit 2 Rädern auf Maria Island

von Petra Bucheli
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Mittwoch 22. Februar 2012

Früh musste ich heute zum Hafen, denn das Schiff hatte noch eine Gruppe Senioren um die Insel zu fahren. Zuerst holten wir die Gruppe ab und fuhren direkt zur Insel, da stiegen wir Tagestouristen aus. Ich nahm mein Rad und radelte los. Zuerst ging es an der Küste entlang und dann ein wenig ins Inland. Der Weg war leicht hügelig und die Strasse war nicht schlecht. Ab und zu musste ich absteigen, da sehr viel Sand auf der Strasse lag und ich nicht durchkam. Immer wieder flogen aufgeschreckte Papageien aus den Bäumen oder irgendwo hüpften Wallabies davon. Ab und zu konnte ich Tiere fotografieren, ich machte aber vor viele Fotos von der Landschaft. Ich habe noch nie soviel Grün- und Blautöne gesehen wie hier. Es war wunderschön die Landschaft auf 2 Rädern zu erkunden. Um zurück nach Darlington zu kommen, wählte ich den gleichen Weg. Ich fuhr meist ein Stück, machte Fotos und lief ab und zu weil mein Knie Beschwerden machte.

Zurück auf dem Festland stellte ich fest, dass ich eine Nachricht auf der Combox hatte. Beim Abhören stellte ich fest das der Campingplatz angerufen hat um zu erfahren, wieso ich noch nicht die Schlüssel vom Wohnwagen abgegeben habe. Beim Platz selbst erklärte ich dem Herrn an der Rezeption, dass ich gestern für eine weitere Nacht gezahlt habe. Die Dame von gestern hat dies aber nicht notiert! Nun der nette Herr hat mir geglaubt und ich darf nochmals hier schlafen.