Wandern im Wilsons Promontory National Park

von Petra Bucheli
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Mittwoch 1. Februar 2012

Im Hostel lernten wir gestern Flo aus Deutschland kennen. Er studiert in St. Gallen und macht hier ein Austauschsemester. Da er kein Auto hat, fragte er ob er mit uns kommen dürfe. Zu dritt machten wir uns am Morgen auf in den Prom, wie der Nationalpark liebevoll von den Einheimischen genannt wird. Auf der Fahrt nach Tidal River lief kurz vor uns ein Emu über die Strasse, leider war es etwas zu schnell und ich konnte kein Foto machen. Zuerst machten wir uns im Informationszentrum kundig, welche Wanderwege offen sind. Da es auch hier letztes Jahr eine grosse Überschwemmung gab, sind viele Wege geschlossen. Zum Aufwärmen liefen wir von Tridal River an einen Weg zur Norman Bay. Unterwegs verscheuchten wir eine Schlange, die sich auf dem Weg sonnte. Um den schönen Strand und den Ausblick zu geniessen, liefen wir am Strand zurück zum Parkplatz. Gut aufgewärmt wanderten wir im Lilly Pilly Gully. Hier konnte wir den trockenen Regenwald besichtigen. Um einen besseren Ausblick auf den Prom zu erhalten, wanderten wir auf den Mount Bishop. Einmal raschelte es sehr stark im Dickicht neben uns. Wir vermuten, dass da ein Wallaby (kleines Känguru) die Flucht ergriffen hat. Obwohl dieser Berg nur 319 Meter über Meer ist, hatten wir einen super Ausblick. Wieder beim Parkplatz angekommen, ging die Fahrt weiter zum Squeaky Beach. Wenn man auf diesem Sandstrand läuft, knirscht es unter den Füssen. Nachdem wir die dortigen Felsen unsicher gemacht haben machten wir kurz eine Lagebesprechung. Der Vorschlag noch einmal 6 km zu laufen, machte mir etwas Angst. Zu diesem Zeitpunkt merkte ich bereits mein sensibles Knie. Da kamen wir auf die Idee zu einer Bucht mit dem Namen Millers Landing zu laufen. Unterwegs holte sich ein Vogelpaar sein Futter vom Baum und neben unserem Weg und die Zapfen fielen dann krachend zu Boden. Verständlich dass wir da etwas erschrocken sind. Aber diese Papageien haben wir bisher noch nicht gesehen: schwarz mit gelben Stellen am Kopf und am Schwanz. Auch ein paar Wallabies trafen wir. Zum Teil konnte ich bis 2 Meter an die Tiere heran gehen, dies war für alle sehr beeindruckend. Unten in der Bucht gab es Mangroven und schwarze Schwäne. Da es ich noch Kraft hatte, liefen wir zu einem weiteren Aussichtspunkt hoch. Zum Vereker Outlook ging es über Naturwege und Steine immer weiter hoch. Die Aussicht war gigantisch. Auf der einen Seite sah man das Meer und die Inseln, auf der anderen Seite die Weite des Naturparks. Auf dem Heimweg sahen wir noch mehr Kängurus, Kakadus und viele andere Vögel. Es war ein wunderschöner Tag und ich war überrascht das ich um die 20 km gewandert bin.

Die Koalas und Pinguine von Philipp Island

von Petra Bucheli
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Montag 30. Januar 2012

In den frühen Morgenstunden erwachten wir, da vor unserem Zimmer die Hauptstrasse durchführte. So packten wir unser Sachen und fuhren zur Fähre. Leider waren wir etwas zu spät dran, so mussten wir auf die nächste warten. Die Zeit vertrieben wir uns mit frühstücken. Mit der Fähre, einem Katamaran, fuhren wir nach Sorrento. Auf der Mornington Peninsula fuhren wir der Küste entlang. Ursprünglich wollten wir auf French Island um Koalas zu beobachten. Leider machte uns einige Regentropfen einen Strich durch die Rechnung. So entschieden wir uns einfach darauf los zu fahren. Wir genossen die schöne Aussicht auf die Küste und gingen dort etwas spazieren. Auf unserer Fahrt sahen wir wieder einige Papageien. Bis zum Mittag hatten wir Glück mit dem Regen, da es immer wieder etwas klarer wurde. Als wir dann über die Brücke fuhren, welche Philipp Island mit dem Festland verbindet, fing der Regen wieder an. Beim Koala Park angekommen, hat der Herrgott die Schleusen voll aufgemacht und es goss in Strömen. Wir warteten 10 Minuten im Auto und hofften das es bald besser wird. Unsere Gebete wurden erhört und der Regen wurde etwas weniger. Diesen Moment nutzten wir und rannten ins Café vom Park. Nachdem wir uns dort umgesehen hatten, wurde es immer schöner. So konnten wir bei Sonnenschein die Koalas, Kängurus, Vögel und Insekten begutachten.

Nachdem wir uns eine Unterkunft gefunden hatten, ging es weiter zu den Nobbies. Von dort aus kann man auf einem Steg spazieren gehen und dabei Robben auf dem nahen Felsen im Meer beobachten. Leider hatte es keine Robben da, da wir in der falschen Saison sind. Es blies uns ein starker Wind um die Ohren. Auf einmal sahen wir viele Fotoapparate gezielt auf den Steg gerichtet. Tatsächlich da sass ein kleiner 15 cm hoher Pinguin darunter. Die Pinguine, welche hier leben, sind die kleinsten der Welt (Zwergpinguin) und kommen jeden Abend von ihrem Fischfang zurück. Diese Spektakel kann bei der Penguin Parade besichtigt werden, aber dazu später noch mehr. Da wir bereits späteren Nachmittag hatten, entschieden wir uns nicht mehr zurück nach Cowes zu fahren, wo unser Motel lag. Stattdessen machten wir einen Spaziergang an den Swan Lake. Wie der Name schon sagt, hat es auf dem See Schwäne. Aber nicht Weisse, wie wir sie kennen, denn in Australien sind die Schwäne schwarz. Bei zwei Beobachtungshütten konnten wir sie und andere Wasservögel beobachten. Auf dem Weg zum See sahen wir das erste mal ein Echinda, zu deutsch Ameisenigel. Dies ist laut Konrad eine Eier legende Kreuzung zwischen einem Igel und einem Ameisenbär. Könnt ihr Euch das vorstellen?

Nun war es Zeit um den Weg Richtung Penguin Parade anzutreten. Als erstes bildeten wir uns beim Informationszentrum über Pinguine weiter, das heisst Konrad weiss ja sehr viel darüber. Danach ging es über einen Steg zur Tribüne. Da wir sehr früh dort waren, bekamen wir von einer Rangerin den Tipp, auf der untersten Stufe Platz zu nehmen. Als Vorprogramm traten die Möwen auf, sie unterhielten mit ihrem Verhalten die Zuschauer auf ihre Art. Mit kurzen Hosen und einer Jacke wurde es immer kühler. Langsam ging die Sonne unter und es konnte nicht mehr lange gehen, bis die Pinguine ankommen sollten. Zuerst sahen wir aber noch den Feind der kleinen Tiere. Da schwamm eine Robbe in der Brandung und wartete auf ihr Abendessen. Hoffentlich hat sie sich nicht überfressen! Um 21.04 Uhr ging es dann los. Da plantschten die ersten von 652 Pinguine ans Ufer. Es tönt nach viel, aber im lokalen Frühling hat es aber viele mehr. Etwa 120 von den Kleinen watschelten sicher an uns vorbei.

Lustig ist das Verhalten der Pinguine. Mit der Brandung werden sie angeschwemmt. Danach warten sie bis eine Gruppe gesammelt hat, danach versuchen sie im Zick Zack durch die Möwen zu laufen, um möglichst von ihren Feinden nicht gesehen zu werden. Haben sie die Möwen hinter sich gebracht, rennen sie so schnell sie können den Strand hinauf zu ihren Nestern. Manche müssen bis zu einem Kilometer zurücklegen, bis sie angekommen sind. Als es nach einer Weile zu regnen beginnt, sind wir dann auf dem Steg zurück ins Informationszentrum gelaufen. Neben diesem Steg standen viele der Pinguine vor ihren Nestern, immer wieder hörte man Pinguine die sich mit einander unterhalten. Nachdem wir sichergestellt haben, dass sich kein Pinguin unter unserem Auto versteckt hat, ging es mit vielen Eindrücken zurück ins Motel.

Vom Grampians National Park ans Meer

von Petra Bucheli
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Sonntag 29. Januar 2012

Ich sitze auf der Veranda unseres Motels und geniesse die kühle Brise die vom Meer her kommt. Aber zuerst der Reihe nach. Da wir gestern sehr früh in die Federn gefallen sind, waren wir heute etwas früher auf den Beinen. Nachdem wir alles gepackt hatten, ging es los um nochmals etwas zu wandern. Wir fuhren mit dem Auto bis zum Parkplatz des Mackenzie Falls. Kurz vor und beim Parkplatz sahen wir erneut Kängurus. Diese waren aber kleiner als jene, die wir vorher gesehen haben. Zuerst wanderten wir zum Broken Fall, dieser lag nicht sehr weit weg. Zurück beim Ausgangspunkt liefen wir zum Mackenzie Fall. Zu unserem erstaunen hatte dieser, für lokale Verhältnisse, viel Wasser und sah wunderschön aus. Als wir die vielen Treppenstufen vom Wasserfallgrund wieder hinauf gelaufen sind, liefen wir noch zu einer Aussichtsplattform. Von dort war der ganze Wasserfall zu besichtigen, einfach wunderschön. Konrad wollte noch eine kurze Bergwanderung machen, da wir aber mit unserem Auto nicht auf ungeteerten Strassen fahren dürfen, entschieden wir uns anders. Als Ersatz besuchten wir einen weiteren Wasserfall. Wir liefen über Stock und Stein zum Beehive Fall. Hier sahen wir nur noch ein Rinnsal über die Kante fliessen. Auf dem Weg dorthin begegneten wir einem wilden Bienenstock, sahen Papageien und auch ein Kakadu.

Weiter ging die Fahrt und wir hielten in Ararat. Kaum angekommen fuhr sicher 200 Motorräder in einer Parade an uns vorbei. Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es weiter Richtung Meer. In einer Überlandfahrt erreichten wir Geelong, welches wir kurz durchquerten um nach Queenscliff zu kommen. Dort gingen wir auf die Suche der Jugendherberge. Im Informationsbüro wurde uns erklärt, das diese gerade neben an liegt. Von aussen war sah es aus, wie ein altes Hotel. Nachdem wir ein Zimmer gebucht hatten, ging es an den Strand und noch ein wenig das Städtchen erkunden. Denn Abend liessen wir bei einem feinen Abendessen ausklingen. Da wir nicht wussten von welchem Tier ein Eye Filet stammen kann, erklärte uns der freundliche Ober das es wie ein Steak ist. Also handelt es sich um Rindfleisch. Das Filet hatte Pilze in der Mitte und einem Speckmantel. Da Sonntag war, leisteten wir uns diesen Gaumenschmaus.

Great Ocean Road, 2. Teil und Grampians National Park

von Petra Bucheli
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Freitag 27. Januar 2012

Beim Frühstück stellte sich heraus, das die laktosefreie Milch von Petra Rahm ist. Anschliessend zum Frühstück fuhren wir weiter der Great Ocean Road entlang. Wir besichtigten die Naturbrücken Arch, London Bridge und Grotto. Wir machten auf der Strecke bis nach Warrnambool noch einige Fotostopps und genossen die letzten Blicke auf die Küste.

In Warrnambool deckten wir uns mit SIM-Karten für Mobiltelefone und Internet ein. Überland fuhren wir Richtung Grampians National Park. Es war spannend, wie trocken die Landschaft ist und immer noch Tiere gehalten werden. Als wir plötzlich aus der Ebene zwei waldbewachsene Gipfel auftauchen sahen, wussten wir das es zum Park nicht mehr weit ist. Im Park ging es zuerst einmal 50 km fast nur gerade aus. Mal etwas rauf, mal etwas runter. Uns kam gelegen das wir einen Abstecher zum Silverband Wasserfall machen konnten. 1 km trennte uns vor dem Wasserfall. Ein Hochwasser vor 2 Jahren hat deutliche Spuren hinterlassen. Überall lag noch Schwemmholz herum. Auf einmal entdeckte ich ein Känguru, welches genüsslich am Wasser trinken war. Es liess sich überhaupt nicht stören und so konnte ich mein erstes Känguru Foto machen. So nahe habe ich sie nicht einmal beim letzten Australien Aufenthalt gesehen. Der Wasserfall war sehr schön und es lohnte sich den Weg zu laufen. Auf dem Rückweg sahen wir das Känguru nochmals, da es immer noch in der Nähe des Baches war.

Nun fuhren wir weiter nach Halls Gap, wo wir unser Nachtlager haben. Vor unserem Zimmer konnte wir Papageien beobachten.

Denn Abend liessen wir mit einem Spaziergang ausklingen. Nach einem Tipp vom Hostel gingen wir zum nahe gelegenen Sportplatz und dort sahen wir zahlreichen Kängurus beim Weiden zu. Die liessen sich von nahem fotografieren ohne dass sie Angst vor Menschen zeigten.

Great Ocean Road, 1. Teil

von Petra Bucheli
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Donnerstag 26. Januar 2012

Zuerst hiess es mit dem Bus ins Zentrum von Melbourne zu fahren. Dort angekommen, wunderten wir uns wieso das Melbourne wie ausgestorben war. Später haben wir herausgefunden das heute Australia Day (Nationalfeiertag) ist. Die Warteschlange vor der Autovermietung war sicher deshalb etwas länger. Nachdem wir unser Auto hatten, ging es los Richtung Anglesea. Irgendwie wollten die Melbourner auch aus der Stadt und so gab es immer wieder Stockungen auf der Strasse. Immer wieder hielten wir an Aussichtspunkten an. Nach dem Mittag sahen wir den Wegweiser Richtung Seoak Wasserfall. Eine schöner Wanderweg führte uns zu dem Wasserfall. Nur viel Wasser floss da nicht gerade, es tröpfelte nur ein wenig. Unsere nächste kurze Wanderung führte uns bei Maits Rest in den Regenwald. Es ist unglaublich, wie gross Bäume werden können.

Nun waren wir schon nah an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Great Ocean Road. Zuerst stiegen wir bei Gibson Step die Klippe zum Strand hinab und genossen den Anblick auf die schroffen Küstenfelsen. Kaum richtig losgefahren, empfingen uns die 12 Apostel, inzwischen nur noch 8 im Meer freistehende Felsen. In Zwischenzeit war es nicht mehr so sonnig wie in den letzten paar Stunden. Es ging ein paar Meter weiter zum Loch Ard Gorge. Umso länger wir an diesem Ort waren, umso schöner wurde das Wetter. Nach einem doch noch schönen Sonnenuntergang ging es weiter nach Port Campell. Konrad erklärte mir, dass ich ihm sagen soll wenn ich ein Känguru sehe. Kaum sind wir losgefahren stand doch wirklich ein Känguru auf der Strasse. Nun ist es klar: wir sind in Australien!