Mittwoch 22.
Februar 2012
Früh musste ich heute zum Hafen, denn das Schiff hatte noch eine Gruppe Senioren um
die Insel zu fahren. Zuerst holten wir die Gruppe ab und fuhren
direkt zur Insel, da stiegen wir Tagestouristen aus. Ich nahm mein
Rad und radelte los. Zuerst ging es an der Küste entlang und dann
ein wenig ins Inland. Der Weg war leicht hügelig und die Strasse war
nicht schlecht. Ab und zu musste ich absteigen, da sehr viel Sand auf
der Strasse lag und ich nicht durchkam. Immer wieder
flogen aufgeschreckte Papageien aus den Bäumen oder irgendwo hüpften
Wallabies davon. Ab und zu konnte ich Tiere fotografieren, ich
machte aber vor viele Fotos von der Landschaft. Ich habe noch nie
soviel Grün- und Blautöne gesehen wie hier. Es war wunderschön die
Landschaft auf 2 Rädern zu erkunden. Um zurück nach Darlington zu
kommen, wählte ich den gleichen Weg. Ich fuhr meist ein Stück,
machte Fotos und lief ab und zu weil mein Knie
Beschwerden machte.
Zurück auf dem
Festland stellte ich fest, dass ich eine Nachricht auf der Combox
hatte. Beim Abhören stellte ich fest das der Campingplatz angerufen
hat um zu erfahren, wieso ich noch nicht die Schlüssel vom Wohnwagen
abgegeben habe. Beim Platz selbst erklärte ich dem Herrn an der
Rezeption, dass ich gestern für eine weitere Nacht
gezahlt habe. Die Dame von gestern hat dies aber nicht notiert! Nun
der nette Herr hat mir geglaubt und ich darf nochmals hier schlafen.
Dienstag 21.
Februar 2012
Ich bin frisch
verliebt, sorry Konrad. Aber Maria Island ist in mein Herz getreten.
Mit der einem Schiff ging es zur Insel. Dort schloss ich mit einem deutschen Paar an und verbrachte den Tag mit ihnen. Zuerst ging es zu den Fossil Cliffs, hier konnte ich bis 240 Millionen Jahre alte
Fossilien im Stein begutachten. Zurück in Darlington machten wir uns
auf den Weg zu den Painted Cliffs. Das sind Felsformationen, welche im
Sonnenlicht verschieden farbig sind. Beste Zeit um hier zu sein ist
um die Ebbe um, wir hatten sogar Glück und die Sonne fing an zu
scheinen als wir dort waren. Dadurch konnten wir die verschiedenen
Farben der Steinschichten voll bewundern. Zum Schluss wanderten wir
noch etwas ins Innere der Insel und dann zurück nach Darlington. Auf der Insel sah
ich heute einige Kängurus, Wallabies, Gänse, hühnerähnliche Vögel, ein Wombat und ein brütender Pinguin. Leider habe ich keine Delfine gesehen. Zurück ging
es mit dem Schiff nach Triabunna. Hier wollte ich eigentlich am
Bankautomat Geld abheben, aber keine meiner Karten ging. Laut der
etwas unfreundlichen Lady im Supermarkt hätten vor ein paar Tage
auch Franzosen dieses Problem. Ich erklärte ihr, das es vielleicht
auch am Automat liegen könnte. Sie kann sich dies nicht vorstellen,
da es nur mit ausländischen Karten das Problem gebe. Da ich aber vorher immer Geld abheben konnte, glaube ich eher an
meine Variante. Nun wenigstens funktioniert meine Kreditkarte und ich
buchte noch eine Nacht im Wohnwagen dazu, denn ich habe nicht genug von
Maria Island erhalten und werde morgen nochmals dahin fahren.
Sonntag 19. Februar
2012
Mein Tag fing mit
einem Vogel an. Als ich mein Frühstück vorbereitet, sah ich auf
dem Baum vor dem Küchenfenster ein Papagei. Da meine Kamera immer
bereit liegt, konnte ich den Kleinen auch ablichten. Hier ist ein
sehr mildes Klima und Coles Bay wirbt mit 100 Sonnentage im Jahr.
Darum wachsen bei meiner Gastgeberin Zitronen und Baumtomaten. Frisch
gestärkt fuhr ich in den Nationalpark und wanderte zur Great Oyster
Bay. Auf diesem Weg flogen vor mir erneut Papageien aus den Bäumen.
Ich wanderte in der Bucht am Strand entlang und genoss den Blick auf
die Berge, welche im Park sind. Weiter ging es zum Cape Tourville,
hier konnte ich den Ausblick auf die Halbinsel geniessen. Wenn man
Glück hat, sieht man von hier Delfine und zur richtigen Jahreszeit
kann man Wale beobachten. Ich sah natürlich keines von beiden.
Nachdem ich kurz zum Leuchtturm gelaufen bin ging es weiter nach
Coles Bay. Ich wollte das Dorfzentrum besichtigen. Nun musste ich
feststellen das es hier nur ein Restaurant, ein Einkaufsladen und
eine Bäckerei gibt. Nun, hier leben sie definitiv vom Tourismus, den
Übernachtungsmöglichkeiten gibt es zur Genüge. Ich entschloss mich
an der Muris Beach entlang zu laufen. Nach 30 Minuten war ich am
anderen Ende und genoss mein Picknick. Am Strand sah ich zwei
Velofahrer, wie sich kurze Zeit später herausstellte war es Diana
und ihr Mann. Von ihnen habe ich meine Unterkunft gemietet. Diana
fragte mich ob ich Lust auf Zuccetti und Karotten habe, dieses
Angebot nahm ich dankend an. Ich erhielt das frische Gemüse aus
ihrem Garten. Sie erzählte mir dann noch, dass neben meinem Raum ein
Strauch mit Tassie-Beeren wachse und ich gerne probieren dürfe. Den
Geschmack ist schwierig zu beschreiben, es sind aber feine Beeren.
Am späteren
Nachmittag fuhr ich zu den Friendly Beaches. Hier verbrachte ich mehr
als eine Stunde am Sandstrand und war fasziniert von den Steinen. Da
ich viel Zeit hatte, versuchte ich ein Steinmandli zu bauen. An
einem Ort liegen Steine, die wie Bodenplatten aussehen: alle sind in
der gleichen Grösse. Auch hier traf ich auf ältere Australier. Es ist
spannend zu sehen wie viele Australier auf Tasmanien kommen um hier
Ferien zu machen. Beim Parkplatz sah ich dann wiedereinmal ein
Wallaby hüpfen. Am Abend kochte ich ein feines Abendessen mit dem frischen Gemüse.
Samstag 18. Februar
2012
Als ich aufbrach
waren auch heute dunkle Wolken am Himmel. In Scamander machte ich Halt und lief am Strand entlang. Zwischendurch tröpfelte es etwas,
aber es fing nicht an zu regnen. Weiter ging es über den Marys Pass
auf den Mount Elephant. Nach dem Pass gab es ein Restaurant, welches
angeblich die besten Pancakes von Tasmanien machen soll. Ich liess es
mir nicht nehmen und testete ein Pancake, oder Omelette, wie es bei
uns heisst. Dass sie glutenfreie machen, fand ich sehr sympathisch und
ich genoss mein Mittagessen.
Danach fuhr ich
nach Bicheno. Hier gibt es Blowholes, aber leider war gerade Ebbe. Ich sah mir
noch etwas die Steine an und fuhr dann weiter.
Immer näher kam
mein Tagesziel, die Ortschaft Coles Bay. Gestern habe ich
herausgefunden, dass heute der Coles Bay Triathlon stattfindet. Umso
näher als ich dem Dorf kam, umso mehr Radfahrer vom Triathlon hatte
es. Beim Überholten musste ich auf die Radfahrer vor mir und die entgegenkommenden Autos und Radfahrer achten. In langsamen Tempo
fuhr ich Slalom bis in den Ort. Da das Wetter hier besser aussah,
entschloss ich mich noch in den Freycinet Nationalpark zu fahren. Ich
lief zur Aussichtsplattform, von welcher ich über die Wineglass Bay schauen konnte. Von diesem Punkt ging ein Weg zum Strand runter.
Da erst 14 Uhr war wanderte ich an den Strand runter. Es ist
spannend, wie türkisblau auch hier das Meer ist. In der Umgebung
sind sehr grosse, runde Steine zu beobachten. Es sieht hier aus, als
ob ein paar Riesen mit Murmeln gespielt hätten. Auf dem Hinweg hüpften mir zwei Wallabies entgegen. Eines kam fast auf Tuchfühlung. Zurück von meinem
Kraft- und Ausdauertraining, es ging fast nur über Naturstufen hoch,
wollte ich noch nicht zur Unterkunft zurück gehen. Ich besuchte noch die Honeymoon
Bay und die Sleepy Bay. Die Strände sind klein und herzig.
Donnerstag 16.
Februar 2012
Das heute
Schmutziger Donnerstag ist und in der Schweiz die Fasnacht beginnt,
habe ich gestern noch erfahren. Irgendwie fehlt mir in Australien das
Zeitgefühl. Der Himmel war mit Wolken bedeckt als ich Richtung
Scottsdale los fuhr. Hier musste ich mich wiedereinmal etwas mit
Nahrungsmittel eindecken. Danach fuhr ich übers Hinterland Richtung
Meer. Beim Weldborough Pass machte ich kurz Pause und lief durch den
Regenwald. Das Gebiet welches ich durchfuhr, hat sehr viel
Landwirtschaft und ich konnte viele Kuhherden sehen. Eine war sogar
ausgebüchst und stand direkt auf der Strasse. Mein Weg führte mich
zu den St. Columa Falls. Um den 90 m hohen Wasserfall genauer
anzuschauen, lief ich zur Aussichtsplattform. Auf einmal lag da eine
Schlange vor mir auf dem Weg. Da ich Schlangen nicht besonders mag,
genauer gesagt Angst vor ihnen habe, blieb ich stehen. Die Schlange
zeigte keine Einsicht, dass sie verschwinden sollte. Da musste ich vor Ort ein paar
mal hart auf den Boden treten um ihr zu erklären: "Achtung hier
kommt ein Feind!" Nachdem ich sie auch noch fotografiere konnte,
verkroch sie sich dann. Ich genoss danach einen schönen Ausblick auf
den Wasserfall. Auf dem Rückweg begegnete ich wieder einem Tier,
doch dieses mal handelte es sich um ein Wallaby.
Nach diesem
Abenteuer fuhr ich direkt nach St. Helens und erkundigte mich nach
einer Unterkunft. Die nette Dame vom Informationsbüro gab mir einen
Tipp und ich fand sofort ein Zimmer. Da es erst kurz nach Mittag war,
entschloss ich mich in die Bay fo Fires zu fahren. Die Bay ist 35 km
lang und mit weissen Sandstrand versehen. Immer wieder sind Felsen zu
sehen, welche mit einer roten Flechte bedeckt sind. Zusammen mit dem
türkis blauen Meer sah dies sehr interessant aus. Das Gefühl von
Südseeferien kam bei mir auf. Ich lief eine gute Stunde am
Sandstrand und kehrte dann um, da die Flut am Kommen war. Danach
genoss ich es einfach, auf den Steinen zu sitzen und der Brandung
zuzusehen. Am Abend sass ich noch ein wenig an der George Bay, an
welchem St. Helens liegt. Hier konnte ich rosa/graue Papageien
beobachten, sie flogen wie wild durch die Lüfte. Zusätzlich konnte
ich Wasservögel beobachten.