Westwärts zum Dritten

von Konrad Bucheli
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Sonntag 14. August 2016

Petra will schon wieder gen Westen. Das nächste Fernziel ist Coral Bay und bis dahin warten 650 km auf uns. Irgendwann fallen wir dann hinten runter. Nach zwei Tagen Schotterstrasse fühlen wir uns bei Geschwindigkeiten von 80 oder 90 (110 ist erlaubt) wie Raser. Wir fahren wieder am Mount Bruce vorbei. Der kleine, zweithöchste Berg von Westaustralien wirkt noch kleiner vor der viel breiteren Eisenerzmine im Hintergrund. Unterwegs fallen uns blühende "Kissen" in hell- und dunkelviolett auf.

In Tom Price machen wir wieder einen Proviant- und Treibstoffstopp. Dann bewundern wir noch einen dieser gigantischen Minenkipper, Baujahr 1980, der da neben der Strasse ausgestellt war. Anschliessend folgt noch eine Strecke Naturstrasse, vermutlich die letzen für eine Weile. Wir fahren auf dem Nameless Valley Drive vorbei am Mount Nameless. Wir kommen wieder an einer weiteren riesigen Eisenerzmine vorbei. Jann bestaunt wie die Kipper den Ausbruch ausleeren. Anschliessend folgt das wirklich Namenslose, denn da ist nichts mehr beschriftet.

Gegen Mittag wird Kiara wieder etwas unruhig, aber mit einer Fuss- und Zehenmassage von Vati lassen sich die 50 Kilometer zum nächsten Rastplatz aushalten. Auf der Weiterfahrt nach dem Essen haltet Petra plötzlich an. Eine etwa einen Meter lange Echse rennt über die Strasse. Am Rand hebt sie ihren langen Hals, schaut sich die Störenfriede genauer an und verschwindet dann in ihrem Loch.

Um drei Uhr halten wir dann beim Nanutarra Road House. Hier bleiben wir. Beim Abendessen im dazugehörenden Restaurant trommelt Kiara mit der Gabel auf den Tisch. Das sollte sie eigentlich nicht, daher nehmen wir ihr die Gabel weg. Nun nimmt sie ihre Schoppenflasche zum Trommeln. Auch die kann man wegnehmen. Aber Kiara wäre doch nicht Kiara, wenn sie sich von solchen Spielverderbern das Spiel verderben würde. Sie schlägt nun ihren Kopf im Takt auf den Tisch.