Die Jenolan-Höhlen

von Petra Bucheli
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Samstag 4. und Sonntag 5. Mai 2019

Bereits beim letzten Aufenthalt waren wir in den Höhlen von Jenolan, welche ca. 130 km von Sydney entfernt liegen. Da wir es uns so gut gefallen hat, war für uns schnell klar, dass wir auch dieses Mal wieder einen Abstecher dorthin machen möchten.

Am letzten Wochenende war es dann soweit. Mit vollgepackten Auto ging es Richtung Jenolan. Da es doch einige Kilometer fahren gab, machten wir beim Wentworth Falls Lake, einem kleinen künstlichen See, unsere Mittagspause. Die Kinder genossen die zwei Spielplätze und wir die schöne Landschaft. Nach unserer Pause, machten wir noch einen kurz Halt bei den Wasserfällen, die diesem Ort den Namen gegeben haben. Denn Wasserfall sah man zwar vom Aussichtspunkt her nicht gut, aber die Sicht auf die Blue Mountains war, wie üblich, bombastisch.

Das heutige Ziel war aber nicht die schöne Aussicht in die Weite. Hinter den Bergen wurde die Strasse je näher wir Jenolan kamen immer enger und kurviger. Gut sind wir schon Alpenstrassen in der Schweiz gefahren. Schon die Ankunft ist einzigartig, da man durch den Grand Arch, ein grosses Felsentor fahren muss. Da unsere Unterkunft 5 km nach den Höhlen lag, buchten wir zuerst noch Touren für den Samstagnachmittag, -abend und Sonntagmorgen. Danach fuhren wir zu unserer Unterkunft, hierbei handelt es sich um ein Häuschen mit Holzheizung.

Kaum hatten wir den Schlüssel in der Hand und uns kurz umgeschaut, ging es zurück zu den Höhlen. Bei den Jenolan-Höhlen, handelt es sich um Kalksteinhöhlen welche mit mindestens 340 Millionen Jahre die ältesten der Welt sind. Die Europäischen Siedler entdeckten sie 1838, für die Aborigines waren sie jedoch seit Menschengedenken ein Heilbad. Die ersten Höhlenbesucher suchten sich noch mit Kerzen den Weg durch die Höhlen. Doch bereits 1880, als der Tourismus hier startete, wurde das erste elektrische Licht in den Höhlen moniert. Dies noch einige Jahre bevor Sydney elektrisiert wurde. Elf Höhlen und drei Steintore sind touristisch genutzt, aber mehr als 300 in diesem gigantischen System wurden bis heute benannt.

Am späten Samstagnachmittag besuchten wir die Imperial-Höhle, welche 1879 entdeckt wurde. Kiara wollte ursprünglich nicht mit kommen, da sie Angst vor der Höhle hatte. Die Aussicht auf etwas Süsses nach der Tour änderte aber ihre Meinung. Neben den vielen Tropfsteinformationen konnte man hier versteinerte Meeresfossilien und Knochen von einem Tasmanischen Teufel sehen. Die Kinder fanden die Tour super, auch Kiara war begeistert.

Es war bereits dunkel, als wir zurück zu unserer Hütte fuhren. Nach dem Abendessen, verabschiedete sich Konrad, den er machte noch eine Nachttour in den Höhlen. Ich blieb mit den Kindern zurück. Nach drei Stunden kam Konrad zurück und war sehr begeistert von dem was er alles gesehen hatte. Zuerst hat ihn auf der Strasse ein Wallaby überrascht. Die Tour selber führte während zwei Stunden über Abschnitte von anderen Höhlen zur spektakulären Orient-Höhle, welche seit 1917 zugänglich ist. Auf dem Rückweg zum Auto begegnete er noch einem Possum.

Am Sonntagmorgen drehten wir unsere Rollen um und ich ging auf eine Tour. Da wir mit dem Mietauto von Konrad Firma unterwegs waren, durfte ich nicht fahren und es mussten alle mit nach Jenolan kommen. Meine Tour führte in die Temple of Baal-Höhle welche 1904 entdeckt wurde. Die Höhle besteht aus zwei Kammern, in einer hängt ein 9 m hoher Tropfstein, der wie ein Engelsflügel aussieht.

In der Zwischenzeit lief Konrad mit den Kindern um den Blauen See und landete bei der Nettle-Höhle. Diese kann als einzige ohne Führung besichtigt werden. Der direkte Weg zurück nach Jenolan ist zwar gesperrt, aber wenn man über den Bach hüpft ist es nicht viel weiter. Nach dem gemeinsamen Mittagessen gingen wir nochmals alle zusammen an eine Tour. Wir besichtigten die Chifley-Höhlen. Hier sind zwei Kammern mit farbigen Licht ausgestattet worden.

Es war einfach nur bombastisch und überwältigend die vielen verschiedenen Tropfsteinstrukturen zu sehen. Einige wachsen von oben nach unten. Dazu muss aber ein Wassertropfen länger als 6 Stunden brauchen bis er tropft. Sonst wächst es von unten. Es gibt aber noch Tropfsteine die wachsen quer, von denen haben Konrad und ich auf unseren Touren einige gesehen. Wie das funktioniert versteht man noch nicht so genau. Einige sind glänzend weiss, andere, die mehr im Zug stehen, haben Asche von Jahrtausenden von Buschfeuern eingefangen.

Als wir nach Hause gekommen sind, sahen wir noch einen kleinen Regenbogen über das Tal schimmern. Am frühen Abend ging ich alleine noch etwas laufen und sah ihn der Abendstimmung noch Wallabys. Jann wollte dann doch noch raus und hoffte ein Wallaby oder Wombat zu sehen. Er kam freudestrahlend mit Konrad zurück und erzählte das sie Wallabys gesehen hätten.

Am Montagmorgen war ich so früh wach das ich den Sonnenaufgang geniessen konnte. Mit drei Grad Aussentemperatur wärmten die ersten Sonnenstrahlen ein wenig auf. Als dann alle wach waren fuhren wir weiter zum Kanangra Boyd Nationalpark, was wir dort erlebt haben könnt Ihr im nächsten Eintrag lesen.