Blue Mountains

von Konrad Bucheli
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Sonntag 6. bis Montag 7. November 2016

Wenn man in Sydney ist gehören die nahegelegenen Blue Mountains einfach dazu. Darum haben wir uns nun das Firmenauto gekrallt und sind über die grosse Harbour Bridge und dann auf der Autobahn in Richtung Westen gefahren.

Unser erstes Ziel war die Ortschaft Wentworth Falls mit dem Wasserfall gleichen namens. Dort haben wir das Picknick zum Mittagessen eingenommen und uns ein erstes Mal die typisch schöne Aussicht der Blue Mountains genossen. Man steht oben am Rand des Plateaus und schaut in ein menschenleeres Tal welches von hohen roten Klippen eingefasst ist. Verschiedene Wegen führen auf unterschiedlichen Höhen der den Klippen entlang. Wir gehen etwas hinab und gehen dann unter dem obersten Teil bis zum Wasserfall. Er fällt über drei Stufen runter und hatte nur wenig Wasser, welches dann auch noch vom Wind verblasen wurde. Dafür gabs es einen Regenbogen.

Nach der Querung des Wasserfalls ist auf der Tafel mit den Wanderwegen noch eine kleine Schlaufe eingezeichnet. Da es bis jetzt noch nicht so weit war, liegt auch das noch drin. Nur ist jetzt nichts mehr angeschrieben. Aber verlaufen können wir uns ja nicht. Auf der einen Seite geht es runter, auf der anderen muss es irgendwo eine Naturstrasse geben. Auf der bin ich mit meinem Schwager Dominik vor viereinhalb Jahren etwas weiter gewandert bis zu einem schönen Plätzchen mit guter Aussicht. Unser Weg ist jetzt aber viel interessanter, denn er ist nicht auf dem Plateau, sondern im Hang am oberen Ende der Klippen und hat somit die Aussicht, die wir damals gesucht haben. Wir waren vermutlich schon lange über die kleine Schleife hinaus, als es einen Weg nach oben gibt. Irgendwann gelangen wir auf die Kiesstrasse und folgen ihr in Richtung Dorf, welches wir schon bald erreichen. Jetzt müssen wir nur noch zurück zum Parkplatz. Wir laufen und laufen und laufen. Da kommen wir an eine Kreuzung. Cool: auf der anderen Seite sieht man in der Ferne die Hochhäuser von Sydney. Ich schalte jetzt mal das Navi auf dem Telefon ein. Oh, es sind noch über vier Kilometer! Es ist heiss und Jann läuft schon seit einem Weilchen nicht mehr. Ich dachte, wir könnten irgendwo über dem Fall zurücklaufen, nur führt die Strasse in weitem Bogen um das kleine Tobel herum, welches zum Wasserfall führt. Der Rückweg wurde dann etwas zäher als geplant.

Dann fuhren wir etwas weiter nach Katoomba, dem Zentrumsstädtchen der Blue Mountains. Dort ganz in der Nähe vom Echo Point hatte Petra ein Zimmer gebucht. So konnten wir dann die bekannte Felsformation der Three Sisters und der Weitblick über das Tal im Abendlicht geniessen. Irgendwo dort hinten sollen die Jenolan Höhlen liegen, die für den nächsten Tag vorgesehen waren. Nach einem nepalesischen Znacht ging dann Petra noch die Three Sisters im Kunstlicht fotografieren.

Am Montag führte uns der Weg dann über die Blue Mountains hinaus und dann wieder zurück zu den Jenolan Höhlen. Einen direkteren Weg gibt es nur für ausdauernde Wander- und sonstige Vögel. Das letzte Stück runter ins Tal war eine schöne schmale Bergstrasse, wie wir Schweizer es aus den Bergen gewöhnt sind. Die Ankunft war dann etwas ungewöhnlich da die Strasse unten zuerst durch eine grosse Höhle zum Hotel und Parkplatz führt. Viel mehr gibt es da auch nicht.

Petra kaufte uns Tickets für eine geführte Tour durch eine der Höhlen. Die dauert anderthalb Stunden und sollte mit Kindern machbar sein. Und dann ging es zurück in die "Tunnelhöhle" und ein über ein paar Treppen hoch zum Eingang der Lucashöhle. Und die ist spektakulär. Es geht hoch und runter, es hat viel Tropfstein und ein Raum wurde gar mal als Kirche verwendet. Ich hatte Kiara auf dem Rücken und musste zwischendurch einfach etwas tiefer runter gehen. Auf Jann musste man vor allem auf den Treppen aufpassen, denn es war auch sehr feucht. Und irgendwie waren wir am Schluss wieder am Eingang, ohne jedoch zweimal die selbe Stelle zu passieren. Und es war ja nur ein kleiner Teil des Höhlensystems, denn es wird noch eine ganze Reihe von weiteren Touren angeboten. Und überall führten Treppen und Geländer den Berg hoch.

Wir haben uns dann aber fürs Picknick an den kleinen Blue Lake gesessen. Das ist ein kleiner Stausee gerade neben der "Tunnelhöhle". Wir sind dann noch etwas weiter ins Tal hinab gewandert und sind dabei noch der einen oder anderen Echse begegnet.

Und zu guter Letzt ging es im Feierabendverkehr zurück nach Sydney.