Sydney zu Wasser und zu Luft

von Petra Bucheli
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Sonntag 18. September - Donnerstag 6. Oktober 2016

Sydney liegt am Jackson Harbour, einem Naturhafen in Form eines Fjordes mit vielen Armen. Darum kommt man in Sydney nicht um eine Schifffahrt herum, wenn man etwas erleben und sehen möchte.

Am 20. September nahm sich Konrad frei. Er kompensierte so einen Wochenendarbeitstag. Wir buchten eine günstige Walbeobachtungstour. Vor mehr als 5 Jahren hatte ich mal geschworen, dass ich wegen meiner Seekrankheit sowas nicht mehr mache. Aber hier sollten sich kurz vor dem Hafen Buckelwale herumtreiben, welche in Richtung Süden unterwegs sind. Da ich schon viele schöne Fotos von Buckelwalen gesehen habe und es die einzigen sind, die springen, wollte ich mir das direkt ansehen. Mit Medikamenten ausgestattet ging es raus aufs offene Meer. Hier wurden rasch zwei Wale gesichtet und wir fuhren denen etwa zwei Stunden lang nach. Jann weinte am Anfang bereits, was eventuell mit dem Medikament gegen dir Reiseübelkeit zu tun hatte. Da trotz allem Jann und ich unter der Seekrankheit litten, sassen wir zuhinterst auf dem Schiff und schauten uns die Wale von dort an. Leider waren die zwei nur am herumschwimmen und selten hoben sie kurz vor dem Abtauchen die Schwanzflosse in die Höhe. Ich konnte dabei jedoch einen schönen Schnappschuss machen mit der Skyline von Sydney und der Schwanzflosse drauf. Ob ich je nochmals sowas machen werde steht noch in den Sternen.

Am darauf folgenden Sonntag trafen wir uns mit Yin, einer Bekannten von unserem letzten Australienaufenthalt. Zusammen fuhren wir mit der Fähre nach Paramatta, am Ende Fjordes ein wenig flussaufaufwärts am Paramatta River liegt. Paramatta ist ein Stadt welche zur Zeit schnell wächst, was man auch an den vielen Baustellen sieht. Es ist aber auch viel entspannter als Sydney, welches sehr hektisch ist. Nach dem obligaten Besuch auf dem Spielplatz gingen wir Mittagessen. Wir fanden ein Restaurant welches sogar glutenfreie Pizza machte und die war auch noch sehr fein. Jann und Kiara bekamen da Ballone, welche zu Tieren geformt wurden. Darum möchte Jann nun wieder nach Paramatta fahren.

In Sydney sind Fähren ganz normale Transportmittel. So fuhren wir mit dem Schiff in den Zoo, denn das ist der kürzeste Weg dort hin. Jann wollte unbedingt die Löwen und Tiger sehen. Leider wurde er enttäuscht, denn Löwen hat es keine und die Tiger sind ausquartiert, da sie ein neues Gehege bekommen. Wir haben etwa die Hälfte des Zoos gesehen, weitere Zoobesuche sind geplant, denn ich habe mir hier ein Jahresabo gekauft. So können wir gehen wann immer wir möchten. Jann und ich sahen am Nachmittag eine coole Seehundeshow, welche Kiara im Kinderwagen verschlafen hat. Kiara macht zur Zeit ihren Mittagsschlaf meistens im Kinderwagen, denn so können wir besser etwas unternehmen und müssen nicht auf ihren Schlaf achten.

Ebenfalls mit dem Schiff fuhren wir nach Manly, einem weiteren Stadtteil von Sydney. Manly grenzt an den Hafen auf der einen Seite und an den offenen Ozean auf der anderen Seite. Mit einem zehn Minuten langem Spaziergang ist man bereits am Ozean. Wir besuchten zuerst das kleine Aquarium am Hafen. Hier hat es deutlich weniger Besucher als im Sydney Aquarium. Das es nicht mit dem Kinderwagen befahrbar ist, störte Kiara wenig. Sie will immer mehr laufen und die Welt zu Fuss erkunden. Vor allem an den Zwergpinguinen hatte sie ihre Freude. Am Ende des Aquarium hat es einen Indoor-Spielplatz, welcher aber erst ab 3 Jahren erlaubt ist. Jann hatte seine Freude daran und möchte wieder hier her kommen. Kiara dagegen fand das doof, denn sie durfte nicht rein und es gab auch keine Spielgelegenheit für kleinere Kinder. Oft möchte Kiara das gleiche machen und können wie Jann. Danach wollte ich mit den Kindern an den Pazifik laufen, doch auf dem Weg dorthin gab es einen weiteren Spielplatz. Auf diesem konnte dann auch Kiara rutschen und klettern. Wir schafften es dann doch noch auf die andere Seite und genossen beim Blick aufs offene Meer unser Zvieri. Danach mussten wir uns bereits auf den Rückweg machen, denn bis nach Hause brauchen wir schon eine gute Stunde.

Neben allen diesen Ausflügen treffen wir uns gelegentlich mit den anderen Mittarbeitern von Konrad um gemeinsam zu grillieren. Jann findet dies cool, hat er doch an den Maiskolben Gefallen gefunden. Denn mit den Maiskolbenhaltern isst er nun jedes Mal Mais und fragt jeweils wenn wir das nächste Mal in die Queen Street gehen, denn da steht das WG-Haus der Firma und Treffpunkt zum Grillieren.

Nun waren wir oft am Wasser und gehen nun in die Luft. Anfangs September war ich mit den Kindern im Botanschen Garten und habe Jann versprochen das wir hier ganz viele Flughunde sehen werden. Gefunden haben wir sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Nun denkt sich sicher jeder, welcher bereits mal in Sydney war, das dies nicht so schwer ist. Denn die Flughunde sollten beim Besucherzentrum und den WC-Anlagen in den Bäumen hängen, dies dachte ich auch. Konrad hat mich dann ausgelacht und meinte, ich sollte das nächste Mal besser in die Bäume schauen, denn die Flughunde seien kaum zu übersehen. Anfangs Oktober machten wir zusammen mit Konrad einen weiteren Ausflug in den Botanischen Garten. Dieses Mal übernahm er das Zepter und die Mission hiess, „wir suchen die Flughunde“. Doch wieder fanden wir am bekannten Ort keine dieser Tiere. In der modernen Welt schaut man dann mal kurz mal mit dem Smartphone im Internet was mit den Flughunden im Botanischen Garten los ist. So fanden wir heraus, das die Flughunde letztes Jahr umgesiedelt wurden. AHA! Jann konnte das nicht verstehen und war bitter enttäuscht darüber. Ich versprach ihm das wir in der nächsten Woche die Flughunde vom Centennial Park suchen gehen.

Mein Versprechen löste ich dann am Dienstag ein. Ich wusste ungefähr, wo sich die Flughunde tagsüber aufhalten und wir liefen dorthin. Wir fanden tatsächlich Hunderte von den kleinen Tieren. Die meisten schliefen noch, einige waren aber bereits am Mittag am Herumfliegen. Wir entschieden dass wir irgendwann am Abend nochmals hier her gehen, um zu sie zu sehen wenn sie richtig in Aufbruchstimmung sind.