Wildblumenstadt Mullewa

von Konrad Bucheli
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Donnerstag 25. August 2016

Wie Petra in der Touristeninformation erfahren hat, soll Mullewa, welches von Geraldton aus 100 im östlich im Inland liegt, ein lohnendes Ziel für Wildblumenliebhaber sein.

Nungut, wir brechen auf und das Land wird weiter, die Felder grösser und es verliert an Reiz. Die Landschaft ist nicht komplett flach, sie hat noch etwas Struktur und ein Gleis begleitet uns. Nach den Schüttgutwagen an den Zügen ist es wieder eine Minenbahn.

Mullewa selber ist eine kleine, landwirtschaftlich geprägte Stadt. Und es ist der erste Tag der Wildflower Show, welche vier Tage dauert und in der kleinen Stadthalle stattfindet. Aber zuerst essen wir im netten Park daneben. Der ist, wie in Australien nicht unüblich, praktischerweise mit einem Spielplatz und einem Picknicktisch ausgestattet. Anschliessend besuchen wir die Show. Der Raum ist in zwei Gänge aufgeteilt. Links ist quasi ein komprimierter Busch: die verschiedenen Pflanzen und Sträucher des Busches sind arrangiert. Rechts hat es kleine Vasen mit einzelnen Blumen und ihren Namen. Aber irgendwie kommen mir diese Pflanzen in diesem Raum ein wenig fehlplatziert vor. Aber zum Glück gibt es da noch die markierte Wildblumenwanderung. Die fängt bei den Sportanlagen an, wo schon Chilbibahnen für die vermutlich wohl wichtigere Show (Messe) vom Wochenende: der Mullewa Agricultural Show. Die Wanderung fängt im halbdichtem Busch mit felsigen Untergrund an. Hier gibt es nicht besonders viele, aber dafür verschiedene Blumen. Nachher kommt das Everlasting-Paradies: unter dem lichten Busch hat es einen Teppich von diesen weissen und hellgelben Kugeln, manchmal ein paar der dunkelgelben Sorte, welche an die Strohblumen von zu Hause erinnert, und manchmal noch ein paar wenig von den violetten. Es sieht wirklich traumhaft aus. Nur die Kinder finden es nicht so traumhaft. Für Jann ist es zu weit und Kiara verliert den Nuggi. Es folgt ein harter Nuggientzug, den der Ersatz ist irgendwo tief im Gepäck drin.

Wir fahren weiter, Kiara schreit. Etwa nach einer Viertelstunde wird Petra weich und will einen Nuggi ausgraben, aber bevor ich anhalten kann ist Kiara eingeschlafen. Wir fahren über Mingenew (84 km) zurück an die Küste nach Dongara (54 km). Die Distanzen zwischen den Ortschaften sind auch nicht mehr was sie mal waren. Petra will um 16:33 Uhr in der Touristeninformation wegen einer Unterkunft nachfragen, kommt aber drei Minuten zu spät. Im erstbesten Motel hat es aber noch Platz.